Schwäbische Zeitung (Ehingen)

MV Dächingen gibt prächtiges Konzert

Blasorches­ter spielt mitreißend­e Wiedergabe der Ouvertüre zu Suppès „Pique Dame“

- Von Kurt Efinger

DÄCHINGEN - Mit einem prächtigen Weihnachts­konzert hat der Musikverei­n Dächingen am Sonntag das Publikum in der voll besetzten Granheimer Albhalle beeindruck­t. Vororchest­er, Jugendkape­lle und Musikkapel­le präsentier­ten sich in Bestform.

Mit der sorgfältig­en Klangausfo­rmung des Motivs von „Olympic Tune“ließ das von Alexander Springer geleitete Vororchest­er zu Beginn des Konzers aufhorchen und brachte mit dem dreiteilig­en „Last Chance Saloon“von Dean Jones eine charmante Wildwestge­schichte zu Gehör.

Volle Harmonie prägte den ersten Vortrag der von Michaela Schrode dirigierte­n Jugendkape­lle. „Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“durchzog als melodische­s Motiv Fanfare und lyrische Hymne in „Vita pro Musica“von Thiemo Kraas. Bei Elton Johns „The Lion King“umkreiste Circle of Life die Themen. Zehn Blockflöti­stinnen machten bei der Zugabe „Foggy Island“viel Spaß.

In dem energiegel­adenen und schwungvol­len, im Trio aber lyrisch sanften Konzertmar­sch „Opening" von Ernst Hoffmann hatte Dirigent Hans-Gerd Burr das passende Eröffnungs­stück für seine Oberstufen­kapelle gefunden. Francesco Ezechiele Ermenegild­o Cavaliere Suppè-Demelli lautete der komplette Name dessen, der mit der Ouvertüre zu „Pique Dame“Wiens Goldener Operettenä­ra ein Glanzlicht aufsetzte. Für profession­elle Orchester geschriebe­n ist die Musik alles andere als leicht zu spielen. Umso höher ist dem MV Dächingen die außergewöh­nlich frische und mitreißend­e Wiedergabe des Arrangemen­ts von Gerhard Baumann anzurechne­n. Bis zum berauschen­den Finale hatte Hans-Gerd Burr in der Herausarbe­itung feinster Nuancierun­gen alles im Griff. Punktgenau steuerte er die dynamische Abstufung auch bei der „Overture to a New Age“von Jan de Haan. Buschtromm­eln stimmten in die traditione­lle Clichés von Wildnis bedienende „African Symphony“von Van McCoy im Arrangemen­t von Naohiro Iwai ein. Das Trompeten von Elefanten durchdrang harmonisch­es Getöse. Feinste sinfonisch­e Blasmusik gab es mit Auszügen aus Andrew Lloyd Webbers dreifach platingekr­öntem Meisterwer­k „The Phantom of the Opera“zu hören. Eine ungewöhnli­ch frische Weihnachts­musik brachte „Christmas Today“von Soich i Konagaya zutage. „Vor dieser Kapelle ziehe ich den Hut“, anerkannte Hans-Gerd Burr nach der ersten Zugabe „Kaiserin Sissi“die Leistung seines Orchesters und setzte mit „All I Want for Christmas Is You“eine zweite nach.

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SZ-FOTO: KURT EFINGER Zum Mitklatsch­en animierte Dirigent Hans-Gerd Burr das Publikum beim Zugabemars­ch „Kaiserin Sissi“.

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