Von verwirrten Männern und attraktiven Frauen
Die belgisch-französische Komödie „Eine bretonische Liebe“zeigt skurrile Typen auf leichtfüßige Art
D● ie Bretagne scheint ein Patent auf kauzige Figuren zu haben. Eine ganze Reihe dieser skurrilen Typen bevölkert auch die belgisch-französische Komödie „Eine bretonische Liebe“. Zu den Charakteren des Films zählen etwa ein wortkarger Minenexperte, der auf Autofahrten zwischen Sprengstoffeinsätzen gern „Die Zauberflöte“hört und dessen Tochter, die auf einer Kostümparty sturzbetrunken mit einem Unbekannten im ZorroKostüm folgenreichen Sex hat. Nicht zuletzt ist da auch ein charmanter alter Herr, der seinen Hunden Diktatorennamen gibt, weil er gern Despoten wie Pinochet herumkommandiert.
Das schrullige Personal, für das die französische Regisseurin Carine Tardieu sehr gute Darsteller gewinnen konnte, hat erst das Filmfest von Cannes und dann Frankreichs Kinosäle im Sturm erobert. Tardieus Komödie stellt einen eigentlich ganz gelassenen Zeitgenossen auf eine harte Probe. Denn der Minenräumer Erwan Gourmelon (François Damiens) erfährt, dass sein Vater (Guy Marchand) eigentlich gar nicht sein Vater ist. Erst verdrängt Erwan die schockierende Nachricht. Doch dann siegt seine Neugier. So engagiert er eine Privatdetektivin, die seinen biologischen Vater ausfindig machen soll.
Es entspinnen sich abenteuerliche Wendungen mit attraktiven Frauen, albernen Momenten sowie wirren Gefühlslagen. In der Weihnachtszeit, die von watteweißen Engeln und rundbäuchigen Männern in roten Mänteln bevölkert wird, ist diese Komödie ein wirklich guter Grund für einen Kinobesuch. Schließlich erzählt der Film „Eine bretonische Liebe“eine Geschichte, die so unrealistisch und romantisch ist, dass man sie unbedingt wahrhaben will. (dpa)
Eine bretonische Liebe. Regie: Carine Tardieu. Mit: François Damiens, Cécile de France, André Wilms. Frankreich/Belgien 2017, FSK ab 0.