ÖPNV-Verbindungen um Erbach ändern sich
Landratsamt passt Strecken und Taktung auf Linien um Erbach an – Lücken sollen im Frühjahr geschlossen sein
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ERBACH - Der Busverkehr um die Linie 21 ist jüngst neu vergeben worden (die Schwäbische Zeitung berichtete). Für die europaweite Ausschreibung hat das Landratsamt des AlbDonau-Kreises die Strecken und Taktungen ausführlich überarbeitet. Florian Weixler, Ansprechpartner für beförderungsrechtliche Fragen im Landratsamt erklärt, was sich alles ändert und wo noch offene Punkte sind.
In großen Teilen bleiben die Strecken der Linie 21, welche Ulm, Erbach und Ehingen verbinden, gleich, beruhigt Weixler gleich zu Beginn. Das Landratsamt habe in Absprache mit den Gemeinden im Rahmen der Ausschreibung die Linie effizienter gemacht. Dabei standen vor allem ein einheitlicher Streckenverlauf und eine gleichmäßige Taktung der Busverbindungen des Linienbündels im Fokus der Planer. „Neben den bestehenden Verbindungen zu den Hauptverkehrszeiten haben wir versucht, die Strecken bestmöglichst abzudecken“, sagt Weixner. Die Strecke zeitgleich mit einer Bus- und einer Bahnverbindung zu bedienen, sei unsinnig. Deswegen wurden beispielsweise Busfahrzeiten in die Lücken zwischen zwei Zügen gelegt. „Ein wenig Sorge macht uns noch der Bahnverkehr, auf den wir keinen Einfluss haben, aber wenn es nach Fahrplan läuft, haben wir die Erreichbarkeit von Ulm, dem Donautal und dem Kuhberg mit seinem Schulzentrum sehr verbessert.“
Parallel dazu, werden die Orte an der Bundesstraße 311 (Oberdischingen und Öpfingen) in Richtung Ehingen künftig im Halb-Stunden-Takt angefahren. Dafür entfallen die Stichstrecken nach Ersingen. Florian Weixler erklärt die Entscheidung folgendermaßen: „Hier haben wir oft Beschwerden von Passagieren bekommen. Der Schlenker kostet rund zehn Minuten und häufig steigt weder jemand ein, noch jemand aus.“Trotzdem bleibt Ersingen auch weiterhin gut erreichbar. Der Erbacher Teilort wird weiterhin stündlich angefahren - beispielsweise durch den ebenfalls neu organisierten Erbacher Stadtverkehr. „Das war ein lange gehegter Wunsch der Erbacher. Mit einigen kleinen Einschnitten können wir das nun ermöglichen“, sagt Weixler. Für den neuen Halt in Ersingen mussten in Dellmensingen Haltestellen wegfallen. Die betroffene Linie 232 hält aber weiterhin an neuralgischen Punkten wie der Schule oder dem Ortszentrum.
Die ÖPNV-Verbindung für Schüler, die aus Öpfingen oder Oberdischingen nach Laupheim wollen, verbessert sich ebenfalls. Zwar müssen diese künftig „übers Eck fahren“(erst zum Bahnhof in Erbach und von dort aus mit dem Zug nach Laupheim), aber so erhöht sich die Zahl an Verbindungen von vier auf zehn pro Tag. Die Fahrtdauer soll dabei im Vergleich zur aktuellen Verbindung nicht großartig schwanken. Bereits im Mai hatte sich das Landratsamt mit den betroffenen Gemeinden in Verbindung gesetzt und einen vorläufigen Fahrplan vorgelegt. Die Rückmeldungen dazu trudelten mal ausführlicher und mal knapper beim Landratsamt ein. Die letzte Rückmeldung erfolgte im Oktober. Teilweise lieferten diese für manche Strecken katastrophale Daten. Eine Haltestelle anzufahren, weil dort pro Woche insgesamt drei Personen einsteigen, sei eben nicht wirtschaftlich.
Bürger melden sich nach Veröffentlichung des Fahrplans
„Jetzt, da der neue Fahrplan veröffentlicht wurde, melden sich viele Bürger bei uns mit ihren Anliegen“, berichtet der ÖPNV-Experte. Dadurch sind schon ein paar Lücken entdeckt worden, die nun in Absprache mit den Betrieben behoben werden. Weixler verspricht: „Wir werden überall nachbessern, wenn es möglich ist. Alle Wünsche können wir aufgrund der Kosten-NutzenRechnung nicht erfüllen.“Eine bessere Anbindung von Rißtissen abends und am Wochenende sei aber beispielsweise schon in Arbeit. Weixler bittet Fahrgäste, sich auch über alternative Verbindungen, die nun möglicherweise besser passen, zu informieren. Beispielsweise könne die Linie 225 für Reisende nach Laupheim zu bestimmten Zeiten besser geeignet sein. Eine gewisse Übergangszeit werde es, wie bei jeder Fahrplanänderung, geben. Dennoch rechnet er damit, dass sich das neue Angebot, mit den eventuell anstehenden Nachbesserungen, bis im Frühjahr eingependelt haben wird.