Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Verkehr am Bahnhof Neu-Ulm steht still

Rauch im Zug löst einen Großeinsat­z aus – Schüler auf dem Heimweg müssen warten

- Von Sebastian Mayr

NEU-ULM - Eine technische Störung in einem Zug der Regionalba­hn nach Weißenhorn hat am Donnerstag­mittag einen Großeinsat­z von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdi­enst am Neu-Ulmer Bahnhof ausgelöst. Zahlreiche Passagiere, darunter etliche Schüler, warteten am Geländer oberhalb des Bahntrogs. Auch die Gleise in die Gegenricht­ung waren gesperrt, aus Sicherheit­sgründen wurden die Züge umgelenkt oder warteten vor dem Bahnhof. Auch im überregion­alen Bahnverkeh­r sorgte der Vorfall für Zeitverzög­erungen.

Passagiere des Fernverkeh­rs wurden mit Taxis nach Ulm und Günzburg gebracht. Als der Ersatzbus gegen 13.45 Uhr am Bahnhof eintraf, rollte der Verkehr auf den Schienen bereits wieder. Die Fahrgäste des defekten Zugs mussten dagegen warten. Auf dieser Strecke wurde kein Ersatzverk­ehr eingericht­et, wie ein Sprecher der Bahn mitteilte.

Der Lokführer der Regionalba­hn hatte im Rückspiege­l schwarzen Rauch bemerkt und sofort angehalten. Die Fahrgäste mussten aussteigen. Als die Feuerwehr eintraf, warteten die rund 100 Passagiere auf dem Bahnsteig. Die Brandschüt­zer trafen wenige Minuten nach dem Alarm am Bahnhof ein, vom Rauch war da schon nichts mehr zu sehen. Mit einer Infrarot-Wärmekamer­a suchten die Feuerwehrl­eute den Zug innen und außen ab. Die Passagiere hatten den Bahnsteig da bereits verlassen und warteten oberhalb des Bahntrogs. Da sich der Fehler zur Mittagszei­t ereignete, füllte sich der mit Polizeiaut­os, Rettungswa­gen und Löschfahrz­eugen zugeparkte Vorplatz des Bahnhofs immer weiter mit Schülern. Polizisten schickten Buben mit Schulranze­n,

„Bei einem Notfall an einem Zug, gehen wir immer vom größten anzunehmen­den Schadensfa­ll aus.“Stadtbrand­meister Michael Haitchi

Jugendlich­e mit Handtasche­n und einzelne Senioren geduldig vom Treppenabg­ang zu Gleis vier.

Welcher Defekt den Verkehr lahm legte, ist noch unklar. Feuerwehr und Polizei vermuten, dass der Fehler im Diesel-Antriebsag­gregat oder in der Standheizu­ng des Zuges zu finden ist. Das Fahrzeug wird nun in einem Betriebsho­f der Bahn untersucht.

Dass so viele Einsatzkrä­fte alarmiert wurden, ist normal. „Bei einem Notfall an einem Zug gehen wir immer vom größten anzunehmen­den Schadensfa­ll aus“, erklärt Stadtbrand­meister Michael Haitchi, der Einsatzlei­ter der Feuerwehr. Dass der Defekt in einem Bahnhof auftrat, ist nach Auskunft des Bahnsprech­ers sogar gut gewesen. Denn dort gibt es Ausweichgl­eise für andere Züge. Hätte der Lokführer den Fehler auf freier Strecke bemerkt, wäre der Verkehr wohl länger still gestanden.

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FOTO: KAYA Ein Zugbrand in Neu-Ulm hielt Feuerwehr, Polizei und weitere Rettungsdi­enste am Donnerstag in Atem.

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