Stolze Heidenheimer
Trotz der knappen Pokal-Niederlage gegen Frankfurt schauen die Ostälbler optimistisch in die Zukunft
HEIDENHEIM (dpa/SID) - Nach dem Pokal-Aus hielt sich der 1. FC Heidenheim nicht lange mit seiner Enttäuschung auf. Stattdessen richtete der Fußball-Zweitligist den Blick nach vorne. „Das ist der Maßstab für uns für die Zweite Liga. So eine Leistungsbereitschaft und so ein Zusammenhalt. Auch so eine Körpersprache“, sagte Trainer Frank Schmidt nach dem 1:2 (0:0) nach Verlängerung im Achtelfinale gegen Eintracht Frankfurt.
Die Krönung eines sportlich starken Herbstes gelang der Mannschaft von der Ostalb nach großem Kampf zwar nicht. Doch nach dem Zwischenspurt im Abstiegskampf der Liga und einem Duell auf Augenhöhe mit dem Bundesliga-Tabellenachten geht der FCH zuversichtlich in die Winterpause. „Es tut natürlich schon weh, es ist sehr bitter“, erklärte Torwart Kevin Müller. „Aber mit der Leistung können wir zurecht stolz auf uns ein. Und es ist auch eine Sache, auf der wir auf jeden Fall aufbauen können für die Liga.“
Heidenheim war in der attraktiven Partie vor 11 000 Zuschauern in der Voith-Arena lange Zeit ebenbürtig und kaufte der Eintracht über weite Strecken den Schneid ab. Von einem Klassenunterschied war zunächst nichts zu sehen, erst in der Verlängerung ließen beim FCH die Kräfte nach. Dort brachte Mijat Gacinovic (95.) die Gäste in Führung, aber FCH-Kapitän Marc Schnatterer glich nur eine Minute später aus (96.). Frankfurts Torjäger Sebastien Haller entschied die Partie (109.). „Hinten raus war der Kräfteverschleiß bei uns vielleicht spürbarer, aber jeder hat alles rausgehauen. Schade, dass wir uns nicht belohnt haben“, sagte Schnatterer. Frankfurt war naturgemäß erleichtert. „Fakt ist: Im Pokal musst du weiterkommen. Der Rest interessiert nicht“, sagte Sportvorstand Fredi Bobic, der „nicht zu kritisch“sein wollte: „Die Jungs laufen auf der Rille.“
Kovac lobt Haller
Auch Trainer Niko Kovac war zufrieden: „Wir sind glücklich. Wir haben das Pokal-Viertelfinale erreicht, haben in der Liga 26 Punkte und mischen dort oben irgendwo mit, wo wir vom Budget vielleicht nicht hingehören“, sagte Kovac und lobte Torschütze Haller: „Er hat Qualitäten, das sieht man. Ich denke schon, dass es viele Mannschaften gibt in der Bundesliga, die sich freuen würden, ihn in ihren Reihen zu haben.“
Heidenheim kann sich nun ganz auf den Klassenverbleib in der Liga konzentrieren, dort steht der Tabellen-15. mit 22 Punkten nur drei Zähler vor dem Relegationsplatz. Nach einem schwachen Saisonstart holte das Team von der Ostalb zuletzt aber 14 Punkte aus sieben Spielen – und will im neuen Jahr weiter angreifen.