IG Metall droht mit Streiks
Auch Arbeitgeber stellen sich bereits auf Eskalation ein
FRANKFURT (dpa) - Die IG Metall droht den Arbeitgebern in der laufenden Metall-Tarifrunde mit einer schnellen Eskalation. „Mehr als zwei oder drei Wochen Warnstreiks machen ja keinen Sinn“, sagte der Erste Vorsitzende der Gewerkschaft, Jörg Hofmann. Sollte sich bis Ende Januar nichts an der Position der Arbeitgeber ändern, werde die IG Metall über 24-Stunden-Warnstreiks nachdenken oder möglicherweise auch gleich zur Urabstimmung für Flächenstreiks aufrufen. „Die Arbeitgeber haben ein mickriges Angebot vorgelegt, von dem sie selbst wissen, dass es so nicht kommt“, meinte Hofmann.
Auch der Arbeitgeberverband stellt sich auf einen Streik ein. Er befürchte, „dass die IG Metall ihre Streiks jetzt schon organisiert hat, völlig losgelöst von unserem Angebot“, sagte Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger. Die Friedenspflicht läuft am 31. Dezember aus.
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FRANKFURT/BERLIN (dpa) - Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat Monopolvorwürfe nach der Air-BerlinPleite scharf zurückgewiesen. „Uns alle möglichen Gemeinheiten zu unterstellen ist absurd. Das Wohl der Lufthansa hängt übrigens nicht an innerdeutschen Strecken, denn die machen weniger als fünf Prozent unseres Konzernumsatzes aus“, sagte Spohr der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Von einem Monopol könne keine Rede sein, denn innerdeutsch gebe es auch die Wettbewerber Bahn und den Fernbus. Zudem starte von Januar an der britische Billigflieger Easyjet auf vier innerdeutschen Strecken. „Für uns wird das ein härterer Wettbewerber, als Air Berlin es je war.“