Niederhofen feiert Kapellenweihnacht
In Niederhofen trifft sich die Dorfgemeinschaft zur Einstimmung auf das Fest in Anton Otts dekoriertem Hof
● NIEDERHOFEN - Zum neunten Mal hat am Freitag das vom Ortschaftsrat Niederhofen veranstaltete Kapellenweihnachtsfest stattgefunden. Vielen Bewohnern des Dorfes bereitete das Zusammensein im stimmungsvoll dekorierten Hof von Anton Ott wieder eine große Freude.
Bei Glühwein, Punsch, Saitenwürsten, Dennete und Waffeln nutzten die zahlreichen Besucher der traditionellen Veranstaltung die Gelegenheit zu ungezwungener Unterhaltung. Vor allem die Plätze an den wärmenden Feuerschalen waren begehrt. Unbeeindruckt vom teilweise dichten Gedränge streifte der wie immer gut gelaunte Hofhund durch die Reihen oder machte es sich im Stroh der Krippe bequem.
Viel Mühe hatten sich Ortsvorsteher Hermann Mall und die Mitglieder des Ortschaftsrats wieder gemacht, mit der passenden Dekoration im Halbdunkel des mit farbigen Lichtern illuminierten Hofgeländes eine vorweihnachtliche Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. „Damit vor Weihnachten die Leute zusammenkommen“, gab Ortsvorsteher Hermann Mall als Grund für die vor acht Jahren neben der Kapelle des Dorfes ins Leben gerufene Veranstaltung an. Weil sich zur Vorweihnachtsfeier des Allmendinger Teilorts Niederhofen und seiner Ortsteile Schwörzkirch und Pfraunstetten im Laufe der Zeit immer mehr Menschen einfanden, stellte Ortschaftsrat Anton Ott vor einigen Jahren seinen geräumigen Hof dafür zur Verfügung.
Hier ist Platz für etliche Feuerstellen und auch für einen Backofen, in dem die im Raum nebenan zubereitete Dennete gebacken wird. Ihr Duft lockt die Liebhaber der in der kalten Jahreszeit gerne genossenen oberschwäbischen Backware von weitem an.
Den Bezug zum Christgeburtsfest stellt eine hell erleuchtete, mit Fichtenzweigen gedeckte und mit Sternen verzierte Krippenhütte her. Darin machen sich große und aus Heu geformte Figuren von Josef, Maria, dem Jesuskind und einigen Schafen besonders gut.
Besonders begehrt waren gleich zu Beginn im Schuppen auf der linken Hofseite heiße Getränke wie Glühwein und Kinderpunsch sowie im heißen Wasser aufgewärmte Saitenwürste. Jüngere Leute ließen sich dazu auch die eine oder andere Flasche Bier schmecken.
„Alles, was laufen kann, ist zur Kapellenweihnacht eingeladen“, sagte Ortsvorsteher Mall. Was vom Erlös übrig bleibt, geht seiner Aussage nach für den umfangreichen Aufwand drauf. Weihnachtsbäumchen, Feuerschalen und etliche weitere Dekorationselemente bildeten direkt an der Ortsstraße ein stimmungsvolles Gesamtbild.
Mit dabei waren dieses Jahr auch wieder die Ministranten. „Kauft Waffeln, wir wollen zum Papst“, forderte die vorwiegend aus Mädchen bestehende Gruppe auf einem gelben Plakat zum Verzehr ihres süßen Angebots auf. Mit dem eingenommenen Geld wollen sie ihre Teilnahme an der internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom finanzieren.
Als gern gesehenen Gast begrüßte Ortsvorsteher Hermann Mall den bisher einzigen Kandidaten für die Allmendinger Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr. Als solcher gesellte sich der 28-jährige Emanuel Sontheimer, Leiter des Fachdienstes Flüchtlinge und Integration im Dezernat 4 des Landratsamts des AlbDonau-Kreises, zu den anderen Besuchern der Kapellenweihnacht. Hier mit den Bürgern zwanglos ins Gespräch zu kommen gefällt ihm nach eigener Aussage viel besser als bei einer offiziellen Kandidatenvorstellung. Darum wird er aber vermutlich allein schon deswegen nicht herumkommen, weil er als möglicher Nachfolger von Robert Rewitz schließlich auch von zahlreichen Bürgern in Allmendingen und auf den Lutherischen Bergen gewählt werden möchte.