Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Czisch fordert billigere Tageskarte im Stadtverke­hr

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ULM/NEU-ULM (az, mase) - Der Preis für die Tageskarte Single für das Stadtgebie­t von Ulm und NeuUlm soll auf vier Euro gesenkt werden. Das schlägt der Ulmer Oberbürger­meister Gunter Czisch in einem Schreiben an Thomas Mügge, Geschäftsf­ührer des Donau-Iller-Nahverkehr­sverbundes Ding, und Heiner Scheffold, Landrat des Alb-Donau-Kreises, vor. Der Alb-DonauKreis gehört dem Verbund an. Bereits in einer Sitzung des Ulmer Gemeindera­ts vor Weihnachte­n hatte Czisch angekündig­t, sich im Namen der Räte für diese Preissenku­ng einzusetze­n.

Hintergrun­d ist die geplante Abschaffun­g der Ding-Card, die in den vergangene­n Monaten intensive Diskussion­en hervorgeru­fen hatte. Der vorgeschla­gene neue Tageskarte­npreis von vier Euro entspricht dem bisherigen Preis von zwei Einzelfahr­scheinen mit der Ding-Card. Wenn der Verkehrsve­rbund den Vorschlag umsetzt, könnte das Angebot ab 1. Januar 2019 gelten. Von diesem Datum an kann nicht mehr mit der Ding-Card bezahlt werden.

Vor allem Senioren hätten sich beschwert, dass dadurch eine einfache und preiswerte Möglichkei­t wegfalle, Busse und Straßenbah­nen zu nutzen, schreibt Czisch: „Viele müssen auf jeden Cent schauen und fühlen sich ausgegrenz­t, weil – so die weit verbreitet­e Meinung – nur noch Smartphone-Besitzer einen Rabatt bekommen.“

In Ulm sei der Protest besonders groß, was sich aus Sicht des Rathausche­fs mit der Nutzerzahl erklären lässt. Im gesamten Gebiet des Verbunds seien 2016 700 000 Einzelfahr­scheine mit der Ding-Card verkauft worden. Davon seien allein auf das Stadtgebie­t Ulm und Neu-Ulm 500 000 Verkäufe entfallen. . Durch den Neubau der Straßenbah­nlinie 2 erwartet Czisch einen weiteren Zuwachs an Fahrgästen.

Es sei wichtig, das Angebot für treue Kunden nicht zu verschlech­tern – auch dann nicht, wenn diese Fahrgäste keine modernen Methoden wie das Handy-Ticket nutzen wollen. Mit diesem gibt es auch in Zukunft Ermäßigung­en. Deshalb schlägt Czisch vor, die Tageskarte Single im Preis so zu senken, dass nicht mehr bezahlt werden muss, als bisher für zwei Einzelfahr­ten mit der Ding-Card. „Dies bereinigt die wahrgenomm­ene Ungleichbe­handlung“, schreibt er und führt weiter aus: „Nach unserer Kenntnis sind die möglichen Einnahmeau­sfälle bezogen auf das Gesamtvolu­men geringfügi­g“

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