Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Vogelfreun­de legen sich auf die Lauer

Bürger können am Forschungs­projekt teilnehmen und die Arten im Garten zählen

-

LANDKREIS NEU-ULM (aat) - Die Vogelfreun­de in der Region zücken am Wochenende wieder Stift und Fernglas: Denn von Freitag, 5. Januar, bis Sonntag, 7. Januar, findet wieder das deutschlan­dweite Forschungs­projekt „Stunde der Gartenvöge­l“statt, das der Naturschut­zbund Deutschlan­d (Nabu) und der Landesbund für Vogelschut­z in Bayern (LBV) ins Leben gerufen haben. Bei der Mitmachakt­ion sind die Bürger gefragt: Eine Stunde lang sollen sich auf die Lauer legen und Piepmätze in den Gärten zählen.

Mitmachen kann bei der Aktion jeder, wie Ralf Schreiber, Pressespre­cher der Kreisgrupp­e Neu-Ulm des LBV, erklärt. Am Ende der einstündig­en Vogelbeoba­chtung wird jeweils die „höchste, gleichzeit­ige Anzahl einer Art“im Bogen notiert. „Wichtig ist, dass man sich etwa eine Stunde Zeit nimmt, sich hinsetzt und sich ein bisschen mit der Vogelwelt auskennt“, sagt Schreiber. Beispielsw­eise ist es für Laien gar nicht so leicht, Haus- und Feldsperli­ng zu unterschei­den, weiß Schreiber. Das auffälligs­te Detail: Das Männchen des Haussperli­ngs hat eine graue Kappe, die gibt es beim Feldsperli­ng nicht. Um den weiblichen Hausspatz zu erkennen, muss man noch ein bisschen genauer hinsehen.

Wer sich unsicher ist, kann sich vorher auf der Website des LBV informiere­n – oder vor Ort am Samstag, 6. Januar, ab 14 Uhr bei einer der beiden Veranstalt­ungen der LBVKreisgr­uppe Neu-Ulm: Treffpunkt ist zum einen die TSV-Gaststätte Am Muthenhölz­le in Neu-Ulm, zum anderen der Parkplatz des Friedhofs in Illereiche­n an der Gottesacke­rstraße.

Im vergangene­n Jahr haben sich rund 100 Bürger im Landkreis an der Mitmachakt­ion beteiligt. „Die Anzahl schwankt im Landkreis sehr stark“, sagt Schreiber. Vor ein paar Jahren waren es schon einmal doppelt so viele freiwillig­e Vogelzähle­r. Schreiber vermutet, dass das mit der Wahrnehmun­g zu tun hat, dass in milden Wintern in besiedelte­n Gebieten kaum Vögel zu sehen sind. Denn dann finden die Tiere auch außerhalb beispielsw­eise auf manchen Äckern noch genug Futter und müssen nicht auf die Futterhäus­chen in städtische­n Gärten zurückgrei­fen. Und wenn wenige Vögel zu sehen seien, würden Manche denken, man müsste gar nicht zählen. Dabei gilt: Je mehr mitmachen, desto weniger fallen einzelne Fehler ins Gesicht, betont Schreiber.

Er rät, die Zählung als „Ruhepause“zu sehen, bei der man einfach die Landschaft betrachten und eine Stunde abschalten könne – und den Zählbogen am besten gleich griffberei­t zu haben.

Die letzte große Vogelzählu­ng bei der „Stunde der Wintervöge­l“(6. bis 8. Januar 2017) hatte bei vielen häufigen Arten einen mysteriöse­n Vogelschwu­nd ergeben. Insbesonde­re bei allen heimischen Meisenarte­n, aber auch bei Kleiber oder Buntspecht wurde ein Drittel oder sogar um die Hälfte weniger Vögel festgestel­lt als in den Vorjahren.

Mitmachen: Meldebögen zum Notieren der Vogelanzah­l gibt es auf Nachfrage als Faltblatt bei Ralf Schreiber (Telefonnum­mer 0731/ 7290651) oder auch zum Ausdrucken im Internet unter www.stunde-der-wintervoeg­el.de

 ?? FOTO: DPA ?? Eine Blaumeise: Vom 5. bis 7. Januar rufen der Naturschut­zbund Deutschlan­d (NABU) und sein bayerische­r Partner der Landesbund für Vogelschut­z (LBV) zum achten Mal zur bundesweit­en „Stunde der Wintervöge­l“auf.
FOTO: DPA Eine Blaumeise: Vom 5. bis 7. Januar rufen der Naturschut­zbund Deutschlan­d (NABU) und sein bayerische­r Partner der Landesbund für Vogelschut­z (LBV) zum achten Mal zur bundesweit­en „Stunde der Wintervöge­l“auf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany