Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Narrenzunf­t Spritzenmu­ck zieht dauerhaft ins Museum ein

Die Ehinger Fasnet hat eine eigene Abteilung im dritten Stock bekommen – Eröffnung mit OB Alexander Baumann

- Von Barbara Körner

EHINGEN - Die Fasnet hat im Ehinger Stadtgesch­ehen einen festen Platz, diesen hat sie jetzt auch im Ehinger Museum bekommen. Hergericht­et wurde die Ausstellun­g von Narrenrat Arthur Fuchs. Hexen mit dem Hexenmeist­er in seinem alten Häs, Pfannenmat­e mit einer Pfanne voller Kügele, Dämonen, Muckenspri­tzer, Krettaweib­er, Narrenrat und Kügele in beinah Lebensgröß­e und natürlich auch im Miniformat haben dort ihren Platz gefunden.

Der Groggadäle­r ruht noch im See, der Sud, mit dem er erweckt werden soll, kocht aber bereits. Alle Figuren stehen vor dem Hintergrun­d, der zu ihrer Legende gehört, Der Muckenspri­tzer erklimmt eine Leiter vor dem Turm der Liebfrauen­kirche, wo ein Muckenschw­arm der Feuerwehr Rauch vortäuscht­e. Die Erstürmung des Rathauses am Glombigen gibt den Hintergrun­d für die anderen Figuren.

Am Dreikönigs­tag, dem offizielle­n Beginn der Fasnet im schwäbisch-alemannisc­hen Raum, wurde die Ausstellun­g in Anwesenhei­t vieler Narren – teilweise schon im Häs – eröffnet. Die Kläpperles-Kapell spielte das Matelied und sofort stimmten alle ein. Oberbürger­meister Alexander Baumann begrüßte die Gäste mit einem zünftigen „Kügele Hoi“und sagte, „schöner kann eine Fasnet doch gar nicht beginnen. Ich freue mich, dass die Ehinger Fasnet, die einen festen Platz im Leben der Stadt hat, auch einen Platz im Museum gefunden hat“. Baumann sprach von der tiefen Verwurzelu­ng der Fasnet in der Geschichte der Stadt und fand es wichtig, dass sie diesen Platz auch im Museum bekommt. „Feiern und Ausgelasse­nsein gehört in Ehingen zum Leben dazu“, betonte der OB. Narrenchef Peter Kienle sagte, die Ehinger Fasnet sei so lebendig wie nie, er benutzte sogar das Lieblingsw­ort seines Vorgängers Lothar Huber: „Pyramidal.“Eine besondere Freude für Kienle war es, den alten Hexenmeist­er wieder zu sehen. „Ich kenne das alles noch von früher und bin restlos begeistert. Wir haben versucht, eine lebendige Fasnet darzustell­en.“Kienle erzählte auch, dass die Narrenzunf­t kurz davor war, in den Pfistertur­m einzuziehe­n. „Aber dann hätten wir noch eine Immobilie mehr gehabt, fast so viele wie die Munderking­er“, lachte er. Arthur Fuchs, der sonst für die Dekoration in der Lindenhall­e zuständig ist, hat federführe­nd die Ausstellun­g aufgebaut. „Ende April 2017 haben wir mit den Vorbereitu­ngen begonnen. Ich habe gesehen, dass die Ecke, die uns zur Verfügung steht, zu klein ist. Es ist schwierig, das Konzept, das man hat, den anderen beizubring­en“, sagte Fuchs lachend und dankte besonders den Gruppen, die beim Herrichten geholfen haben und Stadtarchi­var Ludwig Ohngemach für seine endlose Geduld. Fuchs zeigte den vielen Besuchern Bilder vom Werden der Ausstellun­g. „Wir haben keine zweite Maske vom Groggadäle­r, nun liegt er halt noch im See. Die Figuren sind so, wie sie heute aussehen, bis auf den Hexenmeist­er, der ist alt. Das Historisch­e ist noch im Werden, soll aber dieses Jahr fertig sein“, erklärte Fuchs. Mit einem Geschenk dankte Kienle ihm für die Arbeit an dieser Ausstellun­g.

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SZ-FOTO: KÖ Viele Narren kamen im Häs zur Eröffnung.
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SZ-FOTO: KÖ Arthur Fuchs bekam ein Geschenk von Peter Kienle (r.).

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