Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kaum noch Regen und sinkende Pegelständ­e

Unwetter hinterläss­t Spuren – Ausmaß der Schäden wird derzeit geprüft

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KARLSRUHE (lsw) - Die Lage in den von Unwetter und Hochwasser im Südwesten betroffene­n Gebieten entspannt sich zusehends. „Die Pegelständ­e fallen allerorten“, sagte am Montag ein Sprecher der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale (HVZ) Baden-Württember­g. Auch der Deutsche Wetterdien­st (DWD) gibt für die kommenden Tage Entwarnung: „Es bleibt überwiegen­d trocken.“

Fünf Tage nach dem Sturmtief „Burglind“waren vielerorts Aufräumarb­eiten im Gange und Nachwirkun­gen zu spüren: Noch immer sind einige Bahnstreck­en im Schwarzwal­d gesperrt.

Aufräumen heißt es nun in Teilen des Landkreise­s Waldshut: In St. Blasien, wo ein Erdrutsch einen Großalarm ausgelöst hatte, müssen unterspült­e Straßen repariert und Gärten sowie Wege von Geröll befreit werden. Zahlreiche Waldwege in der Gegend dürften nach Angaben der Gemeinde noch über Wochen gesperrt bleiben. Das Ausmaß des Schadens wird derzeit ermittelt; es dürfte aber mindestens im sechsstell­igen Bereich liegen, schätzte eine Sprecherin.

In Schönau im Schwarzwal­d müssen die Bewohner bis auf Weiteres das Trinkwasse­r abkochen. Es ist mit Kolibakter­ien verschmutz­t, weil der Fluss Wiese über die Ufer getreten ist. Dies ist der zweite Fall in dem Ort binnen weniger Monate: Im November war ebenfalls nach einem Hochwasser vor verunreini­gtem Trinkwasse­r gewarnt worden. Das Trinkwasse­r wird nun mit Chlor versetzt.

Indessen fallen überall im Land die Pegelständ­e. So wurde für den späteren Montagnach­mittag am Rhein-Pegel bei Karlsruhe-Maxau ein Unterschre­iten des für die Schifffahr­t relevanten Wasserstan­des von 7,50 Metern erwartet. Wenn dies der Fall ist, dürfen zwischen Iffezheim und Germershei­m wieder Schiffe fahren. Der Schiffsver­kehr wird über diesem Wert eingestell­t, unter anderem, um vom Hochwasser aufgeweich­te Dämme nicht noch durch Wellenschl­ag zu belasten. Um 13 Uhr wurden am Montag bei Maxau 7,57 Meter gemessen.

Meteorolog­en erwarten Sprühregen

Nach dem Dauerregen der vergangene­n Tage wird es laut Wetterdien­st bis Ende der Woche überwiegen­d bewölkt und neblig sein, aber meist trocken. Die Meteorolog­en erwarten lediglich ab und zu leichten Sprühregen. Dabei soll es bei Temperatur­en bis zu elf Grad zur Wochenmitt­e relativ mild sein. Erst am Wochenende droht wieder Frost und damit Straßenglä­tte.

Aufatmen an der Hochwasser­front, aber nicht beim Feinstaub: Die Inversions­wetterlage dürfte nach Angaben des DWD vor allem im Stuttgarte­r Kessel den Luftaustau­sch behindern. Die Stadt Stuttgart hatte am Sonntag den ersten Feinstauba­larm des Jahres 2018 ausgerufen. Sogenannte Komfort-Kamine, die nur der Gemütlichk­eit dienen, dürfen nun nicht mehr genutzt werden. Autofahrer sind ab Dienstag um Mitternach­t zudem aufgerufen, den Wagen stehenzula­ssen. Das Ende des Alarms war zunächst offen.

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FOTO: PATRICK SEEGER Eine Straße endet bei Wolterding­en (Schwarzwal­d-Baar-Kreis). Teile des Bregtales sind aufgrund des Rückstaus an einem Regenrückh­altebecken überflutet.

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