Warnstreiks der IG Metall beginnen
ULM (heo) - Nachdem innerhalb der Friedenspflicht Ende 2017 zwei Verhandlungen erfolglos endeten, beginnt jetzt in der Metallindustrie der Arbeitskampf. Der regionale Auftrakt war bei der Firma Handtmann in Biberach. „Das war eine erste Antwort der Beschäftigten aus unserer Region. Weitere Warnstreiks werden folgen,“wird Petra Wassermann, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Ulm, in einer Pressemitteilung zitiert. Bis einschließlich 11. Januar will die Gewerkschaft in rund 230 Betrieben in Baden-Württemberg zu Warnstreiks aufrufen.
Die IG Metall fordert in der Tarifrunde eine Entgelterhöhung vonsechs Prozent für zwölf Monate sowie einen individuellen Anspruch auf Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden für maximalzwei Jahre. Danach soll die Rückkehr zur 35-Stunden-Woche oder eine erneute Verkürzung möglich sein.
Für Beschäftigte mit zu pflegenden Angehörigen oder Kindern unter 14 Jahren soll es dafür einen monatlichen Entgeltzuschuss von 200 Euro geben, soweit sie ihre Arbeitszeit um mindestens 3,5 Stunden die Woche reduzieren. Für Beschäftigte in Schichtsystemen und anderen gesundheitlich belastenden Arbeitszeitmodellen, die ihre Arbeitszeit für mindestens zehn freie Tage absenken, fordert die IG Metall einen Zuschuss von jährlich 750 Euro.
Die Metallarbeitgeber hatten hingegen die IG Metall davor gewarnt, den Konflikt in der laufenden Tarifrunde durch „überzogene Streikaktivitäten unnötig zu verschärfen“. Die Arbeitgeber verwiesen in einer Erklärung darauf, dass sie Teile der IGMetall-Forderung – den Teilentgeltausgleich für Beschäftigte mit Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen, die ihre Arbeitszeit vorübergehend absenken – nicht nur für realitätsfern, sondern auch für diskriminierend und daher rechtswidrig halten.