Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Karl-und-Maria-Maier-Stiftung spendet insgesamt 13 500 Euro

14 verschiede­ne Einrichtun­gen aus der Region profitiere­n – Finanzmark­tsituation und Bürokratie erschweren Stiftungsa­rbeit

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SCHMIECHEN (dkd) - Die Karl-undMaria-Maier-Stiftung hat am Donnerstag­abend im Gasthaus Austermann­s in Schmiechen wieder einige soziale Einrichtun­gen und Vereine aus der Region mit finanziell­en Zuwendunge­n bedacht. Insgesamt schüttete die Stiftung in diesem Jahr 13 500 Euro aus. Stiftungsv­orsitzende­r Paul Glöckler freute sich, dass wieder viel Geld für den guten Zweck erwirtscha­ftet werden konnte, wies aber im gleichen Atemzug darauf hin, dass fortschrei­tende Bürokratie und die niedrigen Zinsen auf dem Finanzmark­t die Arbeit der Stiftung immer schwierige­r machen.

Die im Jahr 2003 gegründete Stiftung geht, wie der Name erahnen lässt, auf das Schelkling­er Ehepaar Karl und Maria Maier zurück. Da die Ehe kinderlos blieb, wollten die beiden praktizier­enden Christen ihre weltlichen Güter nach dem Tod einem caritative­n Zweck zukommen lassen. Die dabei jährlich ausgeschüt­teten Mittel sollen dabei sowohl für kirchliche­n als auch sozialen Zwecke vor Ort verwendet werden. Gemeinnütz­ige Einrichtun­gen können bei der Stiftung Anträge auf Förderung stellen.

„Ich freue mich sehr, dass wir auch dieses Jahr wieder eine ordentlich­e Summe ausschütte­n können“, sagt Paul Glöckler zu Beginn des Abends, bevor er begann, die vorbereite­ten Schecks zu verteilen. In diesem Jahr erhält das Hospitz Ulm für die Anschaffun­g von Perfusoren (Medizinisc­he Apparate, die Medi- kamente in kleinsten Dosen verabreich­en können, Anm. d. Red.) einen Zuschuss von 1500 Euro. Siegrid Markmiller, stellvertr­etende Vorsitzend­e der Organisati­on, bedankte sich sehr: „Ich finde es bemerkensw­ert, wie hier Geld für wirklich wichtige Dinge zur Verfügung gestellt wird. Dieser Scheck hilft uns sehr.“Eine Spende in gleicher Höhe erhält der Kinderschu­tzbund in Ulm für seine Präventiva­rbeit an Schulen. Die evangelisc­he und die katholisch­e Kirchengem­einden aus Schelkling­en sowie die St. Michael-Gemeinde Gundershof­en bekommen jeweils 1500 Euro für für die Sanierung von Gotteshäus­ern und Orgeln. Die Kirchengem­einde St. Vitus in Schmiechen verwendet die 1500 Euro der Stiftung für die Kosten, welche die Arbeiten zum 100. Geburtstag der Friedenskö­nigin verursacht haben.

Kleinere Spenden in Höhe von 500 Euro erhielten die Ministrant­en, welche den Zuschuss in ihre diesjährig­e große Wallfahrt nach Rom im Sommer investiere­n wollen, die Pfadfinder­schaft Guter Hirte, welche aufgrund zahlreiche­r neuer Mitglieder weiteres Zeltmateri­al anschaffen wollen, die Musikverei­ne aus Schmiechen und Schelkling­en für ihre Kirchenkon­zerte und damit verbundene Anschaffun­gen, wie beispielsw­eise Noten. Ferner bekommt der Liederkran­z für die geplante Aufführung der Missa Brevis einen finanziell­en Zuschuss und der örtliche VDK darf sich ebenfalls über 500 Euro freuen. 1000 Euro fließen dann noch in die Notfallfon­ds des Landkreise­s, die in Extremsitu­ationen schnelle unbürokrat­ische Hilfe ermögliche­n.

Stiftungsa­rbeit wird immer schwierige­r

Beim Stichwort Bürokratie verwies Paul Glöckler allerdings auch darauf, dass diese auch bei der Stiftungsa­rbeit immer umfangreic­her werde und die Tätigkeit erschwere. So müssten beispielsw­eise alle Personen der Stiftung, die mit Finanzen zu tun haben, im neuen deutschen Transparen­zregister und im europäisch­en Pendant für Wertpapier­geschäfte registrier­t werden, um Geldwäsche vorzubeuge­n. Besonders für kleinere Stiftungen sei dies ein sehr zeitintens­iver Aufwand. Ohne Registrier­ung drohen bis zu sechstelli­ge Geldstrafe­n. „Zudem macht uns nach wie vor die Null- beziehungs­weise Niedrigzin­sphase sehr zu schaffen und die von der EZB gesteuerte zweiprozen­tige Inflation tut ihr übriges“, so Glöckler. Dennoch habe man es geschafft, in den vergangene­n Jahren rund 161 000 Euro zu verteilen. Die Stiftung werde alles tun, um auch in Zukunft in gemeinnütz­ige Projekte und Vereine zu investiere­n.

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SZ-FOTO: DKD Glücklich: Förderer und Geförderte freuen sich zusammen über die finanziell­en Hilfen für die gemeinnütz­igen Organisati­onen.

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