Handwerker und Häuslesbauer im Dialog
Beim zwölften Immoforum der Donau-Iller Bank in Ehingen ist der Andrang groß
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EHINGEN - Das Immobilienforum der Donau-Iller Bank ist in den zwölf Jahren seines Bestehens ein Erfolgsmodell geblieben. 29 Firmen – alle aus der Region – werben mit ihren Produkten und Leistungen rund um den Bau. „Regionalität und Qualität stehen hier im Vordergrund. Die Besucher haben hier die Möglichkeit, ein persönliches Gespräch mit den Handwerkern zu führen und kommen mit festen Absichten und Plänen“, sagte Vorstandsmitglied Jost Grimm. Bürgermeister Sebastian Wolf, der die Ausstellung eröffnete, erklärte, „Bau und Immobilien boomen, das merken wir in Ehingen deutlich. 171 Bauplätze haben wir im Baugebiet Rosengarten verkauft.“
Der nächste Bauabschnitt im Rosengarten soll bis Ende Juni mit 44 Bauplätzen erschlossen werden. Eine große Anzahl von Interessenten – überwiegend Ehinger - stehen bei Uwe Meinikheim von der Stadt auf der Warteliste, obwohl noch gar keine Preise feststehen. Die letzten verkauften Bauplätze haben zwischen 145 und 166 Euro gekostet. Aktuell gibt es keine Bauplätze im Rosengarten zu verkaufen, mit dem Verkauf der neu erschlossen Plätze rechnet Meinikheim ab August. Der Weg vom neuen Bauabschnitt in die Stadt ist nicht weit, ungefähr zehn Minuten, sagte Meinikheim.
„Zur Baufinanzierung gibt es viele Bausteine, die individuell zusammengestellt werden. Bei Eigennutzung sollte so viel Eigenkapital wie möglich verwendet werden, optimal sind 20 Prozent der Gesamtkosten“, erklärten die Wohnbauspezialisten der Bank, Sven Geisinger und Florian Pfinder. Minimum sind die Erwerbsnebenkosten. Heute müssen Bauträger vorab eine sehr detaillierte Kostenaufstellung vorweisen, sagten die beiden Fachleute.
Neu beim Immobilienforum dabei ist dieses Jahr die Firma Küchen Braig aus Allmendingen. „Die Küche wird wohnlicher, die Regale sehen aus wie eine Vitrine, die Schubladen öffnen sich auf sanften Druck. Auf den Nanooberflächen sieht man keinen Fingerabdruck“, erklärte Florian Braig, der das Unternehmen 2017 von seinem Vater übernommen hat. Besonders gefallen hat Grimm und Bürgermeister Wolf der Induktionsherd mit in die Kochplatte integriertem Dunstabzug. „Das Forum ist eine schöne Plattform, um Flagge zu zeigen“, sagte Braig. Auf ihrem Rundgang haben Grimm und Wolf auch den Mercedes-Speicher für Photovoltaikanlagen der Firma Sailer Energy bewundert. „Es gibt ihn im Paket mit 20 Modulen und zwei Wechselrichtern zum Messepreis. Das Gerät kann bis zu sechs Kilowattstunden speichern“, erklärte ihnen Frauke Schick. Gebäudehüllen aus Holz präsentierte Peter Kaufmann aus Oberstadion, berichtete den Messebesuchern vom K-PlusHaus seiner Firma, das mehr Energie erzeugt, als es braucht. Und dass man in Hamburg für jeden Kubikmeter Holz, den man am Haus verbaut, einen Zuschuss der Stadt in Höhe von zwei Euro bekommt, sagte Kaufmann.
Glatte Wände
Beim Malerbetrieb Diehr holte sich ein Paar, das nach Ehingen zieht und an einem Haus einiges nach ihren Wünschen ändern will, Informationen. „Glatte Wände sind in, als Eyecatcher darf es auch mal ein Lilaoder Violettton sein“, erklärte Norbert Diehr. Ansonsten gehören Fassaden und Schimmelprobleme zu seinem Spezialgebiet. MSR Messsteuerregel-Technik ist wieder beim Immobilienforum dabei und hat ein System entwickelt, mit dem von einem Punkt eine ganze Heizungsanlage gesteuert wird, sagte Betriebsleiter Dieter Koch. Die Firma gehört zu Elektrotechnik Strobl Schelklingen. „Wir konfigurieren die Alexa-Anbindung von Amazon, mit der die ganze Hausautomatisation in Betrieb gesetzt werden kann, Musik, Licht, Jalousien, Raumklima, Heizung, Hausgeräte“, sagte Daniel Baur. Der achtjährige Niklas Strobl zeigte den Besuchern, wie kinderleicht das geht.
Durchweg können sich die Firmen über fehlende Aufträge nicht beklagen, „aber auch bei einer guten Auftragslage muss man präsent sein“, waren sich die Aussteller einig. „Im vergangenen Jahr war der Besuch bei uns am Stand sehr gut“, erinnerte sich Cornelia Fuchs vom Holzfachmarkt Fuchs bei der Eröffnung. Sie hatte diesmal besondere Fußböden mitgebracht. „Dunkle Eiche ist ganz aktuell, damit setzt man in ansonsten weiß gehaltenen Räumen Akzente und macht sie gemütlich. Wir haben aber auch Holzböden in Betonoptik dabei, das ist ebenfalls in“, sagte sie.
Unten im Foyer hatte wie immer Hans Peter Gross seinen Stand. „Rostoptik im Innenbereich, Betonoptik oder Kalkoptik, bei allen berücksichtigen wir die Baubiologie um Schimmel vorzubeugen“, erklärte Achim Gross.
„Wir wollen uns auch in guten Zeiten am Markt zeigen“, sagte er weiter, während sein Vater mit Uwe Meinikheim fachsimpelte. „Man muss auf der Messe präsent bleiben, das ist Stammkundenpflege, auch wenn wir ein alter Traditionsbetrieb sind“, stimmte ihm sein Nachbar im Foyer der Halle, Jürgen Zeller, zu. Er war mit dem ganzen großen Angebot eines Heizungs- und Sanitärtechnikers vor Ort und erste Anlaufstelle für Besucher in der Lindenhalle.
„Hervorragend“war das Fazit von Prokuristen Thomas Freudenreich von der Donau-Iller-Bank zum Verlauf. Schon am Samstagmittag seien es deutlich mehr Besucher gewesen als in den Vorjahren zur gleichen Zeit, sagte Freudenreich. „Das Publikum kam mit konkreten Vorstellungen und Anliegen“, so Freudenreich. Auch am Sonntag war immer etwas los in der Halle. „Ein toller Tag und noch mal deutlich mehr Leute als am Samstag, der Besucherstrom riss nicht ab“, sagte Freudenreich.