Einer springt schöner
Basketball: Im BBL-Allstarspiel mit Ulmer Beteiligung gibt es viele Punkte und wenig Defensive
GÖTTINGEN/ULM (sz) - Wenn sich die deutsche Basketballfamilie alljährlich zum Allstar-Day der Bundesliga BBL trifft, spielt ein Taktikelement eine untergeordnete Rolle: die Defensive. So war es auch wieder am Samstag in Göttingen beim AllstarDay 2018. Mit sagenhaften 145:132 Punkten hat sich die internationale Auswahl gegen das Team aus deutschen Spielern durchgesetzt. Ein Ergebnis, das bei der Betrachtung der Partie ganz und gar nicht überrascht. Es wurde gedunkt, spektakulär gepasst, gedribbelt und ein Alley-Oop nach dem anderen fabriziert. Nur verteidigt, das wurde kaum. Dafür gibt es regelmäßig Kritik, weil die Profis aus Angst vor Verletzungen eher zimperlich zu Werke gehen. Den Veranstaltern wird es egal sein, es ging um die Show und die war spektakulär.
Wie bei den BBL-Allstar-Spielen üblich, waren wieder Profis von Ratiopharm Ulm am Start. Bei der Auswahl deutscher Spieler gingen Per Günther und Ismet Akpinar an den Start, auf der Siegerseite der Internationalen trumpfte Trey Lewis auf. Er teilte sich nach der Schlusssirene den Platz des drittbesten Werfers seines Teams mit Scott Eatherton von den Löwen Braunschweig. Beide erzielten 16 Punkte, allerdings gab der Ulmer Lewis auch drei Assists ab, Eatherton verzichtete auf Vorlagen.
Auch wenn Trey Lewis gewohnt aktiv zu Werke ging und hungrig nach Körben war, stach ein Spieler aus dem Team International heraus: Peyton Siva von Alba Berlin, der 23 Punkte erzielte und am Ende des Spiels zum wertvollsten Spieler (MVP) der Partie gewählt wurde. Punktetechnisch scheint sich Ismet Akpinar an seinem Ulmer Teamkollegen Lewis orientiert zu haben. Auch er erzielte 16 Zähler, reihte sich damit aber innerhalb des Teams national weiter oben in der Scorerliste ein. Auf Platz zwei landete er dort am Ende, nur Joshiko Saibou von Alba Berlin punktete häufiger (20 Zähler). Für Akpinar war es der erste Auftritt bei einem Allstar-Spiel. Ganz im Gegensatz zu Per Günther, der am Samstag schon zum achten Mal beim Treffen der Besten dabei war und das machte, was er am besten kann – Vorbereiten.
Auf acht Assists kam er und erzielte damit den zweitbesten Wert des Abends. Besser war nur Michael Stockton (BG Göttingen) von den Internationals, der zwölf Mal den Ball zu Punkten seiner Teamkollegen auflegte. Für Günther war der Auftritt beim Spiel aber nicht sein einziger des Abends. Beim Drei-Punkte-Wettbewerb trat er ebenfalls an, schied aber bereits in der ersten Runde aus. Am Ende gewann Maodo Lo von Brose Bamberg.
Am sehnlichsten dürften die Fans den Dunking-Contest erwartet haben. Dort versuchte Brian Butler von den Scanplus Baskets Elchingen, seinen Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Wie 2017 schon kam er ins Finale des Contests und versuchte mit einem spektakulären Sprung über zwei Spieler, den Ball im Korb unterzubringen. Das gelang zwar, die Jury bewertete aber den entscheidenden Dunk von Herausforderer Jamar Abrams (Gießen 46ers) mit mehr Punkten.