Hier keine Körner, da keine Olympiatickets
Beim Weltcup der Skilangläufer in Dresden fehlt es den deutschen Startern an Fortune
DRESDEN (SID) - Die Sonne tauchte Semperoper und Frauenkirche in goldenes Licht, doch genießen konnte Sandra Ringwald die Kulisse nicht. Platz vier im Teamsprint von Dresden nach dem zuvor enttäuschenden Rang 16 im Einzel: Es brauchte ein paar Minuten und eine Umarmung von Teampartnerin Hanna Kolb (Buchenberg) bis das Langlauf-Ass aus Schonach wieder lächeln konnte.
„Schade, dass es der vierte geworden ist“, sagte die ausgelaugte 27-Jährige. Es hätte aber schlimmer kommen können: Beim zweiten Wechsel auf Kolb brach eben dieser der Stock. Den Rückstand aufzuholen kostete Ringwald am Königsufer zu viel Energie. „Ich habe schon sehr kämpfen müssen in der zweiten Runde und hatte dann in der dritten die entscheidenden Körner nicht mehr so“, sagte die Schwarzwälderin. In den Zielsprint konnte sie so nicht mehr eingreifen und landete 2,11 Sekunden hinter den Tagessiegerinnen Ida Ingemarsdotter und Maja Dahlqvist (13:33,44 Minuten) aus Schweden. Das zweite deutsche Team bestehend aus Elisabeth Schicho (Schliersee) und Katharina Hennig (Oberwiesenthal) kam auf Platz sechs.
Wesentlich ernster bleibt die Lage bei den deutschen Männern. Im Teamsprint spielten sie keine Rolle. Sebastian Eisenlauer (Sonthofen) und Thomas Bing (Rhön) waren im Halbfinale ebenso ausgeschieden wie Janosch Brugger (Schluchsee) und Lukas Groß (Schwarzenberg).
Schon am Samstag im Einzelsprint war es für die Deutschen nicht wie gewünscht gelaufen. Ringwald war im Viertelfinale ausgeschieden und 16. geworden, immerhin durfte sich Schicho trotz einem Stolperer im Anstieg über Rang acht und die Olympianorm freuen. Eben jene ist bei den Männern weiter Reizthema. Ohne Finalteilnahme im Teamsprint und mit Eisenlauer auf Rang 16 als bestem Deutschen im Einzel vom Samstag läuft die Mannschaft weiter den Ansprüchen hinterher. Doch die Verantwortlichen geben sich gelassen. „Wir haben hier nicht den Schwerpunkt gelegt, die Qualifikation zu schaffen“, sagte Andreas Schlütter, Sportlicher Leiter im Deutschen Skiverband. Und doch steht fest: Bing und Distanzspezialist Lucas Bögl (Gaißach) sind bislang als Einzige für Südkorea qualifiziert. Und es gibt nur beim Weltcup am kommenden Wochenende im slowenischen Planica noch die Chance auf Olympiatickets.