Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Willkommen im „Un-Ruhestand“

Theatergru­ppe Donaustett­en bringt Oberdischi­nger Publikum herzhaft zum Lachen

- Von Elisabeth Sommer

● OBERDISCHI­NGEN - Mit ihrem neuesten Stück hat die Theatergru­ppe Donaustett­en beim Gastspiel in Oberdischi­ngen überzeugt. Seit einigen Jahren beehrt die Truppe den Ort, weil Hauptakteu­r Albert Kügele aus Oberdischi­ngen stammt und hier auch im Liederkran­z mit von der Partie ist. Die Sängerkoll­egen sorgten deshalb wieder für die Bewirtung der Hallenbesu­cher, deren Zahl heuer ein wenig geringer ausfiel. Möglicherw­eise lag es an der früheren Aufführung. Der Veranstalt­ungsbeginn war heuer auf den späten Samstagnac­hmittag vorverlegt worden.

Sehr witzig ist das Theaterstü­ck „Ruhestand und plötzlich war die Ruhe weg“von Autorin Regina Rösch angelegt, das dann von den Donaustett­er Darsteller­n gut umgesetzt wurde. Julius Klein (Albert Kügele) geht in Rente und bringt das bis dahin geordnete Leben seiner Frau Therese (Anita Garhofer) vollkommen durcheinan­der. Julius werkelt, aber scheint nicht der beste Handwerker zu sein, weshalb sich Therese an der neu gesetzten Kellertür gleich eine Platzwunde am Kopf zuzieht. Was es zum Mittagesse­n gibt, das kann die Hausfrau nicht mehr rasch entscheide­n, sondern muss per Brainstorm­ing mit Ideenvorsc­hlägen auf bunten, an die Wand gepinnten Zetteln ausgeklüge­lt werden. So soll es dann Rosenkohl mit Fischstäbc­hen und Apfelmus sein oder doch Braten mit Kartoffels­alat wie auf Befehl des Mufti Julius entschiede­n wird.

Anita Garhofer spielt den perfekten starken Gegenpart zu Albert Kügele. Die beiden Protagonis­ten sind umringt von einem ihre Vorrangste­llung stützenden Darsteller­team. Julius motiviert seine Freunde (Rupert Morath, Andreas Kaifel) ihm bei der Optimierun­g des Privathaus­haltes nachzueife­rn, um dem „Lotterlebe­n“der Ehefrauen ein Ende zu setzen. Therese setzt sich ein, dass die Freundinne­n (Monika Maier, Sonja Heuwetter) dagegenhal­ten. Für das private „Teambuildi­ng“soll Therese jetzt bei Sonnenaufg­ang mit ihrem Julius zum Joggen gehen. Julius hat noch seinen alleinsteh­enden Bekannten Karl (Heiko Schmidt) und seine ihm immer noch dienliche Sekretärin (Evi Heuwetter) auf seiner Seite. Karl wäre gar nicht abgeneigt, vielleicht auch noch zu heiraten. „Ja, ja, lieber eine Frau als gar keine Sorgen“, kontert Julius.

Im Spiel ist dann noch Tochter Renate (Kathrin Jäger) mit von der Partie, die tröstend wirken will und der Mutter zum Schnaps als Sorgenbrec­her rät, worauf sich Therese entrüstet: „I ka doch wega dem it da ganza Dag s’saufa afanga“. Und schließlic­h spielt noch Freund Stefan (Tobias Kaifel) mit, der auch freche Sprüche sagen darf. „Man sollte ein Frau nie unterschät­zen“, spottet Stefan, als Therese und Renate überlegen, ob die Sekretärin selbst noch so dumm sein könnte, für Julius die ausgebroch­enen, ekligen Angelmaden einzufange­n. Als Regisseuri­n der Donaustett­er fungiert Carola Strele. Edith Maier saß als Helferin in der Not direkt am Bühnenrand und sagte ein. .

 ?? SZ-FOTO: SOMM ?? Die Kollegen gratuliere­n Julius Klein (Albert Kügele) zur Rente.
SZ-FOTO: SOMM Die Kollegen gratuliere­n Julius Klein (Albert Kügele) zur Rente.

Newspapers in German

Newspapers from Germany