Willkommen im „Un-Ruhestand“
Theatergruppe Donaustetten bringt Oberdischinger Publikum herzhaft zum Lachen
● OBERDISCHINGEN - Mit ihrem neuesten Stück hat die Theatergruppe Donaustetten beim Gastspiel in Oberdischingen überzeugt. Seit einigen Jahren beehrt die Truppe den Ort, weil Hauptakteur Albert Kügele aus Oberdischingen stammt und hier auch im Liederkranz mit von der Partie ist. Die Sängerkollegen sorgten deshalb wieder für die Bewirtung der Hallenbesucher, deren Zahl heuer ein wenig geringer ausfiel. Möglicherweise lag es an der früheren Aufführung. Der Veranstaltungsbeginn war heuer auf den späten Samstagnachmittag vorverlegt worden.
Sehr witzig ist das Theaterstück „Ruhestand und plötzlich war die Ruhe weg“von Autorin Regina Rösch angelegt, das dann von den Donaustetter Darstellern gut umgesetzt wurde. Julius Klein (Albert Kügele) geht in Rente und bringt das bis dahin geordnete Leben seiner Frau Therese (Anita Garhofer) vollkommen durcheinander. Julius werkelt, aber scheint nicht der beste Handwerker zu sein, weshalb sich Therese an der neu gesetzten Kellertür gleich eine Platzwunde am Kopf zuzieht. Was es zum Mittagessen gibt, das kann die Hausfrau nicht mehr rasch entscheiden, sondern muss per Brainstorming mit Ideenvorschlägen auf bunten, an die Wand gepinnten Zetteln ausgeklügelt werden. So soll es dann Rosenkohl mit Fischstäbchen und Apfelmus sein oder doch Braten mit Kartoffelsalat wie auf Befehl des Mufti Julius entschieden wird.
Anita Garhofer spielt den perfekten starken Gegenpart zu Albert Kügele. Die beiden Protagonisten sind umringt von einem ihre Vorrangstellung stützenden Darstellerteam. Julius motiviert seine Freunde (Rupert Morath, Andreas Kaifel) ihm bei der Optimierung des Privathaushaltes nachzueifern, um dem „Lotterleben“der Ehefrauen ein Ende zu setzen. Therese setzt sich ein, dass die Freundinnen (Monika Maier, Sonja Heuwetter) dagegenhalten. Für das private „Teambuilding“soll Therese jetzt bei Sonnenaufgang mit ihrem Julius zum Joggen gehen. Julius hat noch seinen alleinstehenden Bekannten Karl (Heiko Schmidt) und seine ihm immer noch dienliche Sekretärin (Evi Heuwetter) auf seiner Seite. Karl wäre gar nicht abgeneigt, vielleicht auch noch zu heiraten. „Ja, ja, lieber eine Frau als gar keine Sorgen“, kontert Julius.
Im Spiel ist dann noch Tochter Renate (Kathrin Jäger) mit von der Partie, die tröstend wirken will und der Mutter zum Schnaps als Sorgenbrecher rät, worauf sich Therese entrüstet: „I ka doch wega dem it da ganza Dag s’saufa afanga“. Und schließlich spielt noch Freund Stefan (Tobias Kaifel) mit, der auch freche Sprüche sagen darf. „Man sollte ein Frau nie unterschätzen“, spottet Stefan, als Therese und Renate überlegen, ob die Sekretärin selbst noch so dumm sein könnte, für Julius die ausgebrochenen, ekligen Angelmaden einzufangen. Als Regisseurin der Donaustetter fungiert Carola Strele. Edith Maier saß als Helferin in der Not direkt am Bühnenrand und sagte ein. .