Neues Sicherheitskonzept für Fasnet
Narrenzunft, Stadt und Rettungskräfte arbeiten eng zusammen.
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EHINGEN - Für die Ehinger Fasnet gibt es ein neues Sicherheitskonzept. Das hat Peter Kienle, Zunftmeister der Narrenzunft Spritzenmuck, in enger Abstimmung mit der Stadt Ehingen, der Feuerwehr und der Polizei beschlossen. Der Fokus liegt dabei auf den Ehinger Umzügen am Glombigen Doschdig und am Fasnetsdienstag.
Das Thema Sicherheit war eines der großen Themen auf der Hauptversammlung der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) am vergangenen Wochenende in Pfullendorf (die SZ berichtete). Dort hat sich Peter Kienle mit vielen Zunftmeistern der 68 Zünfte starken Vereinigung unterhalten und festgestellt, dass er mit seiner Narrenzunft in Ehingen auf einer „Insel der Glückseligen“lebt. „Was mir die Kollegen in Sachen Zusammenarbeit mit der Kommune und dem Landratsamt erzählt haben, ist krass. Dort werden manchen Zünften Auflagen gemacht, die jeglicher Realität entbehren“, sagt Kienle. Zwar gibt es in Ehingen auch Auflagen seitens der Stadt, doch diese machen laut Kienle Sinn.
Erst vergangene Woche hat sich die Narrenzunft mit der Stadt, den Rettungskräften und der Polizei getroffen, um über das Sicherheitskonzept für die bevorstehende Fasnet zu sprechen. Herausgekommen ist ein angepasstes, neues Konzept, das laut Kienle auf die neue Gefahrenlage zugeschnitten ist. „Seit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt ist die Lage eine andere“, sagt Kienle, der mit dem Glombigen Doschdig und dem Umzug am Fasnetsdienstag zwei närrische Großveranstaltungen vor der Brust hat.
„Unser Bestreben ist es, dass die Besucher der Veranstaltungen so wenig wie möglich von unserem neuen Konzept mitbekommen“, sagt Kienle und wird konkret. „Wir werden den Umzugsweg am Fasnetsdienstag größtenteils an den Zufahrten mobil absperren“, sagt Kienle. Will heißen: An den großen Zufahrtswegen zum Ehinger Umzug durch die Innenstadt werden beispielsweise Feuerwehrfahrzeuge oder Lastwagen des Ehinger Bauhofs die Straßen dicht machen, damit niemand mit einem Fahrzeug ungebremst in den Umzug rasen kann. „Ich kann hier nur allen Beteiligten der Sitzung ein großes Lob aussprechen. Es freut mich einfach, dass sich so viele Menschen Gedanken um die Sicherheit unserer Fasnet machen“, betont Kienle. In der Innenstadt selbst werden, ähnlich wie an der Kirbe, mit Wasser gefüllte Barrieren an den Einfahrtstraßen für Sicherheit sorgen. „Und am Schluss des Fasnetsdienstag-Umzuges fährt die Kehrmaschine der Stadt. Die kehrt und sorgt zudem dafür, dass von hinten her niemand in den Umzug rasen kann“, erklärt Kienle eine weitere Maßnahme.
Landschafstreffen in Ehingen
Allgemein sei die Zusammenarbeit mit der Stadt, wie auch in den vergangenen Jahren, von einem freundschaftlichen Miteinander geprägt, was die Narrenzunft Spritzenmuck auch dazu veranlasst hat, sich um das Landschaftstreffen der Landschaft Donau, zu dem die Zünfte aus Ehingen, Munderkingen, Riedlingen, Sigmaringen, Stetten am kalten Markt, Friedingen und Mühlheim gehören, zu bewerben. „Wir sind zuversichtlich, dass dieses Landschaftstreffen in Ehingen stattfinden wird“, sagt Kienle mit einer gewissen Vorfreude auf das närrische Großereignis, zu dem erfahrungsgemäß rund 8000 Hästräger und 30 Zünfte erwartet werden. Zuletzt wurde das Landschaftstreffen Donau übrigens vergangenes Jahr von der Trommgesellenzunft Munderkingen ausgerichtet, das nächste könnte somit in Ehingen stattfinden.
„Allgemein gehe ich mit einem guten Gefühl in die kommende Fasnet. Ich glaube, dass wir im Vorfeld alles Notwendige getan haben. Einen Rundumschutz für öffentliche Veranstaltungen gibt es natürlich nicht“, weiß Kienle, der betont: „Man muss eben den Mut haben, die Dinge fortzuführen. Die Fasnet ist bisher nur einmal ausgefallen – und das während des Golf-Krieges.“