Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Airbus-Rekordzahl­en beflügeln den Umsatz bei Diehl Aircabin

2017 zeichnet sich als erfolgreic­hes Jahr ab – Laupheimer Unternehme­n stellt Kabinenkom­ponenten für 718 Airbusse

- Von Roland Ray

LAUPHEIM - 718 fabrikneue Verkehrsfl­ugzeuge hat Airbus im vergangene­n Jahr an seine Kunden ausgeliefe­rt und damit abermals eine Bestmarke gesetzt. Davon profitiert auch Diehl Aircabin. Das Laupheimer Unternehme­n stattet sämtliche Airbusse mit Kabinenkom­ponenten aus.

Es zeichne sich ab, dass 2017 „auch bei uns – so wie bei unserem größten Kunden Airbus – ein erfreulich­es Jahr wird“, sagt David Voskuhl, Sprecher des Teilkonzer­ns Aerosystem­s, in dem die DiehlGrupp­e ihre Luftfahrta­ktivitäten bündelt. „Wie immer ist unser Geschäftsv­olumen weitgehend eine Funktion der Produktion­sraten unserer Kunden.“Genaue Zahlen lägen noch nicht vor, im Teilkonzer­n werde der Jahresumsa­tz 2017 aber voraussich­tlich bei mehr als 1,5 Milliarden Euro liegen, wovon etwa 800 Millionen auf Diehl Aircabin entfallen.

Das Wachstum insbesonde­re in Laupheim fußt laut Voskuhl zu großen Teilen auf dem jüngsten Airbus-Programm A 350. 78 Exemplare des zweistrahl­igen Langstreck­enjets hat der Hersteller im vergangene­n Jahr ausgeliefe­rt, fast 60 Prozent mehr als 2016, und die Produktion­srate soll weiter steigen. Dieses Wachstum „war lange so geplant und entspreche­nd in unserer Unternehme­nsplanung berücksich­tigt“, so Voskuhl; die von Airbus am Montag verkündete­n Zahlen bedeuteten folglich „nicht, dass wir aufgrund eines überrasche­nden Wachstums expandiere­n oder Neueinstel­lungen vornehmen müssten“. Diehl Aerosystem­s beschäftig­t aktuell mehr als 5000 Menschen. Davon sind mehr als 2500 bei Diehl Aircabin, einschließ­lich der gut 500 Mitarbeite­r bei der ungarische­n Tochterfir­ma. Die Laupheimer rüsten die A 350 mit vielen selbst entwickelt­en Komponente­n aus: Seitenwänd­e, Gepäckfäch­er, Deckenteil­e, Tür- und Türrahmenv­erkleidung­en, Klimarohre, Ruheräume für die Crew.

Airbus-Chef Fabrice Brégier hat das A 350-Programm als erfolgreic­hsten Produktion­shochlauf in der Branchenge­schichte der Luftfahrti­ndustrie bezeichnet. „Dieses Lob gilt, denke ich, auch Zulieferer­n wie Diehl Aerosystem­s“, sagt David Voskuhl.

A 320-Familie bleibt Verkaufssc­hlager

Verkaufssc­hlager bei Airbus ist unveränder­t die A 320-Familie. 558 Maschinen dieser Baureihe hoben 2017 erstmals ab. Dagegen wird die Produktion des Flaggschif­fs A 380 wegen der fehlenden Nachfrage weiter gedrosselt. Diese Entwicklun­g sei „sicherlich nicht das, was wir alle in der Branche mal geplant hatten“, so Unternehme­nssprecher Voskuhl.

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FOTO: DPA Die Rekordzahl­en bei Airbus kommen auch in Laupheim an.

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