Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ende der Niederlage­nserie

Basketball, ProA: Team Ehingen Urspring schlägt die Nürnberg Falcons mit 73:61

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EHINGEN (aw/age) - Die Basketball­er des Teams Ehingen Urspring haben ein Lebenszeic­hen im Abstiegska­mpf der Zweiten Liga ProA gegeben: Nach fünf Niederlage­n in Folge gewannen die Steeples ihr Heimspiel gegen die Nürnberg Falcons mit 73:61. Damit zog das Schlusslic­ht in der Tabelle mit den Baunach Young Pikes gleich und liegt nur zwei Punkte hinter der Orange Academy aus Ulm, die den ersten Nichtabsti­egsplatz besetzt.

Vorlegen, nicht wie so oft in den vergangene­n Wochen von Beginn an einem Rückstand hinterherl­aufen – das war die Hoffnung der Steeples vor dem Spiel gegen Nürnberg. Und sie erfüllte sich. Zwar erzielten die Gäste durch einen verwandelt­en Freiwurf von Virgil Matthews den ersten Punkt, doch Sebastian Schmitt holte mit einem Dreier die Führung für Ehingen Urspring. Es ging hin und her, ehe Devon Moore mit dem zweiten Dreier des Spiels sowie Kevin Yebo mit zwei Punkten der Heimmannsc­haft die 12:7-Führung bescherten.

Die Steeples erhöhten auf 15:9, die Falcons kamen auf 15:13 heran, dann sorgte Davonte Lacy mit einem Freiwurf für das 16:13 zum Ende des ersten Viertels, in dem beiden Mannschaft­en viele Fehler unterlaufe­n waren. Vor allem die Gäste aus Nürnberg, mit der Empfehlung von drei (Heim-) Siegen in Folge angetreten, blieben in Ehingen viel schuldig.

Karge Nürnberger Ausbeute

Daran änderte sich auch im zweiten Abschnitt nichts. Im Gegenteil: Die Falcons blieben sogar noch unter ihrer kargen Ausbeute aus dem ersten Viertel und erzielten nur zwölf Punkte. Nürnbergs Trainer Ralph Junge blickte einige Male schier ungläubig auf die Anzeigetaf­el, als wollte er die Anzahl der Körbe seiner Mannschaft nicht wahrhaben.

Doch die Steeples nutzten die Schwächen des Gegners in den ersten Minuten des zweiten Viertels nicht aus, auch sie vergaben Möglichkei­ten, schenkten Bälle her. Es blieb eng. 19:17 führte Ehingen Urspring nach zweieinhal­b Minuten im zweiten Viertel, wenige Minuten später stand es 23:20. Dann legten die Steeples einen kleinen Lauf hin, Sebastian Schmitt und der anfangs oft noch glücklose Devon Moore (am Ende mit elf Assists und neun Punkten mit einer guten Bilanz) mit einem akrobatisc­hen Abschluss aus kurzer Distanz und gleich darauf mit einem Dreier bauten die Führung auf 32:20 aus.

Zwölf Punkte trennten beide Teams auch zur Pause, nachdem Kevin Yebo, der auffälligs­te und am Ende erfolgreic­hste Steeples-Spieler an diesem Abend, mit seinem zweiten Alley-oop-Dunk das 37:25 erzielt hatte. Es war der spektakulä­re Schlusspun­kt einer Halbzeit, in der die Steeples gut verteidigt hatten und die Nürnberger nie richtig in Schwung gekommen waren.

Nach dem Seitenwech­sel kamen die Gäste näher, nach fünf Punkten in Folge hieß es nur noch 37:30. Schmitt gelangen die ersten Punkte für die Steeples im dritten Viertel, mehr als vier Minuten waren da gespielt. Obwohl die Falcons nach wie vor nicht überzeugte­n, verkürzten sie den Rückstand weiter, beim 41:37 waren es nur noch vier Punkte. Doch immer dann, wenn es nötig wurde, setzten sich die Steeples wieder ab – und das war zum Teil auch ein Verdienst der Spieler, die von der Bank kamen. Wie der junge Kevin Strangmeye­r: Erst brachte er sein Team durch eine gute Aktion in der Verteidigu­ng in Ballbesitz und im folgenden Angriff versenkte er einen Dreier – es stand 46:38. Am Ende des dritten Viertels stand es 48:42.

Im Schlussabs­chnitt zeigten die Steeples, dass sie nicht gewillt waren, sich die Punkte noch durch die Lappen gehen zu lassen. Seger Bonifant eröffnete das letzte Viertel mit einem Dreier zum 51:42, wenig später traf Davonte

„Meine Mannschaft hat zu keiner Zeit gezeigt, dass sie das Spiel gewinnen will.“Nürnbergs Trainer Ralph Junge

Lacy ebenfalls aus der Distanz zum 56:46. Nürnberg hatte bis dahin, gut 36 Minuten waren vorbei, noch keinen Dreier verwandelt. Nils Haßfurther brach den Bann zum 56:49 – doch es sollte der einzige erfolgreic­he Wurf aus der Distanz blieben. Die Dreierquot­e für die Falcons am Ende: magere sechs Prozent (ein Treffer bei 17 Versuchen).

Anders das Team Ehingen Urspring, das nicht nur in der Kategorie der Drei-Punkte-Würfe (35 Prozent Erfolgsquo­te bei 20 Versuchen), sondern insgesamt bei den Treffern aus dem Feld (51:43 Prozent) sowie bei den Freiwürfen (67:57 Prozent) vorn lag. Der Vorsprung der Steeples pendelte in den letzten fünf Minuten stets um die zehn Punkte, am Ende hieß es 73:61. Die Nürnberger hatten zuvor schon aufgegeben, sie stoppten nicht mal mehr die Angriffe des Gegners durch Fouls, um ihn an die Freiwurfli­nie zu zwingen. Sie ließen die Steeples die Zeit heruntersp­ielen.

Falcons-Trainer Ralph Junge sprach von einem „verdienten Sieg“für Ehingen Urspring und kritisiert­e seine Spieler. „Meine Mannschaft hat zu keiner Zeit gezeigt, dass sie gewinnen will.“Für den Steeples-Trainer Domenik Reinboth, der ebensoweni­g wie seine Spieler nach der Schlusssir­ene in großen Jubel ausbrach, war es schlicht und einfach ein „wichtiger Sieg“. Reinboth verwies auf die gute Leistung in der Defensive und die gute Trefferquo­te als Schlüssel zum Erfolg und sagte mit Blick auf das bevorstehe­nde nächste Heimspiel am Wochenende gegen Kirchheim. „Genauso wollen wir weitermach­en.“

Team Ehingen Urspring – Nürnberg Falcons 73:61 (16:13, 21:12, 11:17, 25:19). Steeples: Lacy (13), Bonifant (14), Yebo (15 Punkte/zudem 11 Rebounds), Schmitt (7), Moore (9), Malu (10), Hayes (2), Noeres, Strangmeye­r (3), Aunitz. Erfolgreic­hste FalconsWer­fer: Oppland (16 Punkte/zudem 12 Rebounds), Matthews (12), Maier (11).

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SZ-FOTO: MAS Kevin Yebo (Mitte) war der auffälligs­te Spieler der Steeples beim Heimsieg gegen Nürnberg – 15 Punkte und elf Rebounds steuerte Yebo bei.

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