Vier Großprojekte für den Haushalt
Munderkinger Gemeinderat diskutiert über die Ausgaben im aktuellen Jahr
● MUNDERKINGEN - Vier Großprojekte sind im Haushaltsplan der Stadt Munderkingen für das laufende Jahr vorgesehen. Neben der Fortführung der Kernstadtsanierung ist die energetische Sanierung des Feuerwehrhauses geplant. Die Toiletten der Munderkinger Realschule sollen saniert werden und auch die Mess-, Steuer- und Regeltechnik der Sporthalle muss erneuert werden. Den Planentwurf hat Markus Mussotter, Geschäftsführer der Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen, im Gemeinderat vorgestellt.
Im Vergleich zu den beiden Vorjahren habe sich die finanzielle Lage der Stadt deutlich verändert, sagte Bürgermeister Michael Lohner gleich zu Beginn der Beratungen. Während die Netto-Investitionsrate, also der freie Finanzspielraum, 2017 bei 90 000 Euro lag und 2016 sogar mit 89 000 Euro im Minus lag, stehen hier im aktuellen Jahr 822 000 Euro zur Verfügung. Allerdings müssen von dieser unter anderem 25 000 Euro den Rücklagen zugeführt werden, um den Mindestbestand zu decken und 177 000 Euro Fehlbetrag aus dem Jahr 2016 ausgeglichen werden.
Wie bereits im vergangenen Jahr, will die Stadt auch 2018 keine neuen Schulden aufnehmen. „Damit das auch gelingt, müssen unsere Investitionen durch entsprechende Grundstückserlöse gegenfinanziert werden“, erklärt Markus Mussotter. Hier plant der Finanzfachmann mit 923 000 Euro. Nach einer ordentlichen Tilgung von 253 000 Euro würde Munderkingens Schuldenstand dann zum Ende des Jahres bei rund 4,8 Millionen Euro liegen, was bei 5172 Einwohnern einer Pro-Kopf-Verschuldung von 935 Euro entspricht. Die Eigenbetriebe sind nicht eingerechnet.
Vorgesehen sind vier Großprojekte. Die energetische Sanierung des Feuerwehrhauses wird rund 475 000 Euro kosten. „Das soll unser Ausgleichsstock-Projekt werden“, erklärte Lohner. Hier hofft die Stadt auf eine Förderung in Höhe von 350 000 Euro. Die Sanierung der Toilettenanlagen der Realschule vom ersten bis zum dritten Stock wird 220 000 Euro kosten. Für die Erneuerung der Mess-, Steuer- und Regeltechnik der Sporthalle werden insgesamt 324 000 Euro fällig. 103 000 Euro davon sind bereits im Haushalt des vergangenen Jahres bereitgestellt worden. Zudem sind bereits 209 000 Euro Förderung aus dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz bewilligt. Die weitere Sanierung der Kernstadt schlägt im städtischen Haushalt mit 902 200 Euro zu Buche. Hier steht eine Förderung in Höhe von 113 400 Euro in Aussicht (siehe separater Bericht).
Neben den großen Posten sieht der Planentwurf auch zahlreiche kleinere vor. Über die geplanten Ausgaben für den städtischen Bauhof und die Feuerwehr hat das Gremium am Mittwoch ausführlich diskutiert. Bauhofleiter Kurt Fues und Feuerwehrkommandant Joachim Enderle standen dabei Rede und Antwort. Die übrigen Haushaltsposten sollen in der kommenden Gemeinderatssitzung besprochen werden.
Zusätzlich zur energetischen Sanierung des Feuerwehrhauses sind weitere Anschaffungen für die Wehr notwendig, erklärte der Kommandant. Größter finanzieller Brocken ist dabei die Anschaffung eines neuen Mannschaftstransportwagens. Rund 85 000 Euro wird das Fahrzeug kosten, weil es spezielle Anforderungen erfüllen muss. Damit die Feuerwehr mit dem Wagen ihr Rettungsboot bei jeder Witterung an jede Stelle der Donau schaffen kann, ist beispielsweise ein Allradantrieb notwendig. Zudem muss das Fahrzeug höher sein als üblich und über eine Standheizung verfügen, damit sich die Rettungstaucher vor allem nach einem Einsatz darin umziehen und aufwärmen können. Auch eine Wärmebildkamera und eine Korbabsturzsicherung für die Drehleiter müssen dringend beschafft werden. Die Ausgaben summieren sich insgesamt auf rund 105 000 Euro.
Auch der Bauhof benötigt einige neue Hilfsmittel, beispielsweise ein Heißwasserschaumgerät zur Unkrautbeseitigung für 27 000 Euro. Insgesamt sind Anschaffungen in Höhe von rund 66 000 Euro geplant.