Kinderstiftung unterstützt Grünfinderprojekt
Die Ehinger Längenfeldschule profitiert von den Geldern
- Das Grünfinder-Projekt an der Längenfeldschule wird getragen von der Kinderstiftung Ulm/Donau Iller. Es ist ein Projekt, das Kinder der Natur zuführen will, vor allem solche Kinder, die Bewegungsmangel haben, sonst kaum mal ins Grüne kommen, über die Natur in ihrer Umgebung wenig wissen und Defizite in ihrer Entwicklung haben.
Seit Herbst 2017 läuft das Projekt an der Längenfeldschule, wird von Anna Bantleon von der Kinderstiftung, Schulsozialarbeiterin Marianna Merkle und Manuela Puselijc betreut. Neun Kinder aus den Klassen eins bis vier machen mit, haben sich mit Igeln, Blättern und Kastanien im Herbst beschäftigt, haben Bäume vermessen und Tierspuren im Schnee gesucht. Jetzt basteln sie Futterglocken für Vögel. Mit Begeisterung manschten Arda, Luka, Niko und Philipp in einer Masse aus flüssiger Margarine, Quark und Vogelfutter herum und füllten damit ihre Tontöpfe. Eine andere Möglichkeit war die Masse, die sie auch mal selbst probierten, an Tannenzapfen zu kleistern und die an den Bäumen rund um die Schule aufzuhängen. Sie haben die Vögel beobachtet, die zu ihren Futterplätzen kommen, haben mit Vogelkarten die Vogelart bestimmt und sind immer mit Feuereifer bei der Sache.
Das Projekt Grünfinder ist einmal wöchentlich in die Ganztagesbetreuung eingebunden und findet bei jedem Wetter im Freien statt.
„Die Kinderstiftung Ulm/Alb Donau kommt mit ihren Projekten an Schulen, die von besonders vielen Kindern aus Hartz IV-Familien besucht werden“, erklärte Harald Fallert-Hepp von der Stiftung. Rektor Max Weber ergänzte: „Es soll keine Stigmatisierung von Kindern sein, es werden auch andere Kinder in das Projekt aufgenommen.“
Am Projekt Grünfinder nahmen 2017 sechs Schulen mit 113 Kindern teil, das Ziel sind 20 bis 30 Schulen, erklärte der Kurator der Stiftung, Jörg Waiblinger.
Was die Kinder in dem Projekt Grünfinder lernen und erfahren, sollen sie in ihre Familien weitertragen. Von der Stiftung bekommt jedes Kind einen Rucksack mit Werkzeug, von dem sie einige Teile wie eine Becherlupe später behalten dürfen.
Andere Projekte der Stiftung sind die Wunschzettelaktionen, an denen acht Ulmer Cafés teilgenommen haben oder die Nikolausaktion mit 33 Kitas, mit der 1667 Kinder beschenkt wurden.
Insgesamt hat die Stiftung 2017 mit ihren Projekten 2800 Kinder erreicht. Es gibt Einzelfallhilfe, die in der Familiensprechstunde in Ehingen in der Oberschaffnei immer zu den Öffnungszeiten des Tafelladens bei Petra Fiderer beantragt werden kann für Kleidung, Bildung, Schulbedarf, Teilhabe an Ausflügen oder Kultur und Freizeit. 20 externe Projekte von Vereinen, Schulen und Kindergärten werden gefördert und haben 2017 1164 Kinder erreicht. Bedingung: sie müssen inklusiv und nachhaltig sein, so wie das Projekt „wir machen mit am Wenzelstein“sowie eine eigene Beteiligung des Trägers.
„Die Kinderstiftung gibt es seit 2013, sie ist nicht religionsgebunden. Das Stiftungsvermögen in Höhe von 9,6 Millionen Euro stammt von betagten Stiftern aus Südamerika, die hier aus der Region stammen“, erklärte Waiblinger. „Wir wollen nachhaltig arbeiten. Das Leben von Transferleistungen ist erblich, es gelingt nicht, den Kreislauf zu durchbrechen. Wir wollen nicht, dass Kinder wieder in dieses Netz fallen“, sagte er weiterhin. Auch die Aktion Herzenssache des SWR hat sich mit 153 000 Euro an der Kinderstiftung Ulm/Donau Iller beteiligt.