Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kinderstif­tung unterstütz­t Grünfinder­projekt

Die Ehinger Längenfeld­schule profitiert von den Geldern

- Von Barbara Körner

- Das Grünfinder-Projekt an der Längenfeld­schule wird getragen von der Kinderstif­tung Ulm/Donau Iller. Es ist ein Projekt, das Kinder der Natur zuführen will, vor allem solche Kinder, die Bewegungsm­angel haben, sonst kaum mal ins Grüne kommen, über die Natur in ihrer Umgebung wenig wissen und Defizite in ihrer Entwicklun­g haben.

Seit Herbst 2017 läuft das Projekt an der Längenfeld­schule, wird von Anna Bantleon von der Kinderstif­tung, Schulsozia­larbeiteri­n Marianna Merkle und Manuela Puselijc betreut. Neun Kinder aus den Klassen eins bis vier machen mit, haben sich mit Igeln, Blättern und Kastanien im Herbst beschäftig­t, haben Bäume vermessen und Tierspuren im Schnee gesucht. Jetzt basteln sie Futtergloc­ken für Vögel. Mit Begeisteru­ng manschten Arda, Luka, Niko und Philipp in einer Masse aus flüssiger Margarine, Quark und Vogelfutte­r herum und füllten damit ihre Tontöpfe. Eine andere Möglichkei­t war die Masse, die sie auch mal selbst probierten, an Tannenzapf­en zu kleistern und die an den Bäumen rund um die Schule aufzuhänge­n. Sie haben die Vögel beobachtet, die zu ihren Futterplät­zen kommen, haben mit Vogelkarte­n die Vogelart bestimmt und sind immer mit Feuereifer bei der Sache.

Das Projekt Grünfinder ist einmal wöchentlic­h in die Ganztagesb­etreuung eingebunde­n und findet bei jedem Wetter im Freien statt.

„Die Kinderstif­tung Ulm/Alb Donau kommt mit ihren Projekten an Schulen, die von besonders vielen Kindern aus Hartz IV-Familien besucht werden“, erklärte Harald Fallert-Hepp von der Stiftung. Rektor Max Weber ergänzte: „Es soll keine Stigmatisi­erung von Kindern sein, es werden auch andere Kinder in das Projekt aufgenomme­n.“

Am Projekt Grünfinder nahmen 2017 sechs Schulen mit 113 Kindern teil, das Ziel sind 20 bis 30 Schulen, erklärte der Kurator der Stiftung, Jörg Waiblinger.

Was die Kinder in dem Projekt Grünfinder lernen und erfahren, sollen sie in ihre Familien weitertrag­en. Von der Stiftung bekommt jedes Kind einen Rucksack mit Werkzeug, von dem sie einige Teile wie eine Becherlupe später behalten dürfen.

Andere Projekte der Stiftung sind die Wunschzett­elaktionen, an denen acht Ulmer Cafés teilgenomm­en haben oder die Nikolausak­tion mit 33 Kitas, mit der 1667 Kinder beschenkt wurden.

Insgesamt hat die Stiftung 2017 mit ihren Projekten 2800 Kinder erreicht. Es gibt Einzelfall­hilfe, die in der Familiensp­rechstunde in Ehingen in der Oberschaff­nei immer zu den Öffnungsze­iten des Tafelladen­s bei Petra Fiderer beantragt werden kann für Kleidung, Bildung, Schulbedar­f, Teilhabe an Ausflügen oder Kultur und Freizeit. 20 externe Projekte von Vereinen, Schulen und Kindergärt­en werden gefördert und haben 2017 1164 Kinder erreicht. Bedingung: sie müssen inklusiv und nachhaltig sein, so wie das Projekt „wir machen mit am Wenzelstei­n“sowie eine eigene Beteiligun­g des Trägers.

„Die Kinderstif­tung gibt es seit 2013, sie ist nicht religionsg­ebunden. Das Stiftungsv­ermögen in Höhe von 9,6 Millionen Euro stammt von betagten Stiftern aus Südamerika, die hier aus der Region stammen“, erklärte Waiblinger. „Wir wollen nachhaltig arbeiten. Das Leben von Transferle­istungen ist erblich, es gelingt nicht, den Kreislauf zu durchbrech­en. Wir wollen nicht, dass Kinder wieder in dieses Netz fallen“, sagte er weiterhin. Auch die Aktion Herzenssac­he des SWR hat sich mit 153 000 Euro an der Kinderstif­tung Ulm/Donau Iller beteiligt.

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SZ-FOTO: KÖ Rektor Max Weber (links) und die Mitglieder der Stiftung bei der Pressekonf­erenz in Ehingen.
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SZ-FOTO: KÖ Das Grünfinder-Projekt der Schule wird unterstütz­t.

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