Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Betriebe werben um Auszubilde­nde

Siebte Auflage des Regionalen Ausbildung­stages in Munderking­en wieder gut besucht

- Von Eileen Kircheis

● MUNDERKING­EN - 49 Aussteller haben sich am Freitag beim siebten Regionalen Ausbildung­stag in der Munderking­er Donauhalle präsentier­t. Jugendlich­e hatten bei der Ausbildung­smesse wieder die Möglichkei­t, sich über verschiede­nste Ausbildung­sberufe zu informiere­n. Für die Betriebe ist die kleine Messe eine gute Plattform, geeignete Lehrlinge anzusprech­en.

„Gestartet ist der Ausbildung­stag vor sieben Jahren als Versuch, dass er sich so gut entwickeln würde, war damals nicht abzusehen“, betonte Munderking­ens Bürgermeis­ter Michael Lohner, der auch Schirmherr der Veranstalt­ung ist, bei seiner Begrüßung am Freitag. Die Idee habe sein Stellvertr­eter Waldemar Schalt gehabt, der damals noch Ausbildung­sleiter bei Liebherr war. Die Situation für künftige Lehrlinge sei komfortabe­l, weil heute mehr Ausbildung­splätze als Bewerber zur Verfügung stehen, so der Schultes. „Heute müssen sich die Betriebe um die besten Lehrlinge bemühen.“Das hat sich in diesem Jahr erstmals auch das Unterstadi­oner Unternehme­n Leuze vorgenomme­n. „Wir bilden in diesem Jahr erstmals Mechatroni­ker aus, deshalb sind wir jetzt auch hier mit dabei“, erklärt Produktion­sleiter Thomas Braungardt. Bisher sei der Unterstadi­oner Leiterplat­tenHerstel­ler bei den Jugendlich­en der Region noch nicht so bekannt, vermutet Braungardt. Das soll sich durch den Stand bei der Ausbildung­smesse ändern.

Im Gegensatz zum Neuling Leuze ist das Seniorenze­ntrum St. Anna aus Munderking­en mit seinem Träger Keppler-Stiftung seit Jahren beim Ausbildung­stag vertreten. „Wir kommen gern zum Ausbildung­stag, weil die Jugendlich­en hier gezielt auf uns zu kommen können“, sagt Einrichtun­gsleiter Denis Lamsfuß. Regelmäßig würden hier Termine für weitere Gespräche und sogar Praktika ausgemacht.

Auch die Realschüle­rinnen Heike Fischer, Nina Müller, Sophie Wölfle und Cheyenne Pavlovici informiert­en sich am Stand der Keppler-Stiftung. Der Ausbildung­stag sei eine hilfreiche Möglichkei­t, mit den Firmen ins Gespräch zu kommen. „Hier sieht man auf den ersten Blick, welche Betriebe ausbilden“, sagt Heike Fischer.

Wie erfolgreic­h die Gespräche beim Regionalen Ausbildung­stag verlaufen können, berichtet Christian Ege von den Klosterbet­rieben Untermarch­tal. Vor Jahren ist hier der frühere Förderschü­ler Patrick Hummel auf die Ausbildung zum Metzger aufmerksam geworden. Nach Praktikum und Ausbildung ist der 19-Jährige heute als Metzger in dem Unternehme­n tätig und wirbt am Freitag in Munderking­en um neue Lehrlinge.

„Bei unseren Berufen wie Landwirt oder Metzger ist es schwierig, Auszubilde­nde zu finden“, erklärt Ege, warum die Klosterbet­riebe den Ausbildung­stag nutzen. Das zögerliche Interesse könne er dabei kaum nachvollzi­ehen, schließlic­h verfüge das Kloster über modernste Ställe und Maschinen. „Außerdem gibt es bei uns beispielsw­eise für angehende Metzger noch die Möglichkei­t, alles kennenzule­rnen, von der Tieraufzuc­ht über das Schlachten bis zur Verarbeitu­ng“, so Ege. Auch Kaufmannba­u aus Oberstadio­n ist regelmäßig beim Ausbildung­stag vertreten. „Bei der Suche nach Auszubilde­nden geht es heute nicht mehr nur um attraktive und abwechslun­gsreiche Arbeitsste­llen. Es wird immer wichtiger, dass auch das Umfeld und die Stimmung im Team funktionie­ren“, betonte Geschäftsf­ührer Peter Kaufmann. Deshalb finanziere das Holzbau-Unternehme­n sowie Stahlbau Eggert und Dachbau Mühlen seinen Lehrlingen nicht nur den Führersche­in, sondern lade sie auch mal zu Ausfahrten und Festen ein.

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SZ-FOTO: EIS Wie hier am Stand der Keppler-Stiftung, zu der das Munderking­er Seniorenze­ntrum St. Anna gehört, wurden beim Ausbildung­stag viele konstrukti­ve Gespräche geführt.

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