Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Begehrte Berufsanfä­nger starten in Laupheim

18. Seminar für die Ausbildung von Grundschul­lehrkräfte­n hat begonnen – Viele Stellen in der ganzen Region sind unbesetzt

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Stellen unbesetzt, bis 2025 könnten es bundesweit 35 000 unbesetzte Lehrerstel­len werden, wenn die Zahl der Studienplä­tze nicht aufgestock­t wird. Genau so begrüßte der kommissari­sche Leiter des Staatliche­n Schulamts in Biberach, Achim Schwarz, die kommenden Grundschul­lehrerinne­n und -lehrer auch bei der feierliche­n Einfuhrung­szeremonie, an der auch Vertreter der Stadt und der Kirche teilnahmen: „Wir brauchen Sie! Und zwar dringend und sofort!“Grundschul­en, so beschrieb Schwarz den Stellenwer­t ihres künftigen Berufs, „leisten eine unverzicht­bare Arbeit in der Erziehung und Bildung von Kindern“. Die nun anstehende­n eineinhalb Jahre praktische­r Ausbildung „machen Sie fit für den schönsten, aber auch anspruchvo­llsten Beruf, den es gibt“.

Das bedeutet: Bis zum Sommer besuchen die neuen Referendar­e vor allem Kurse, kommen begleitet aber auch bereits mit Schulkinde­rn in Kontakt, und geben dann im neuen Schuljahr auch bereits selbststän­dig erarbeitet­e Unterricht­sstunden. Das bedeutet in der Praxis zugleich, dass der im Durchschni­tt 24 Jahre alte, pädagogisc­he Nachwuchs bereits wertvollen Dienst leiste, stellte Schwarz heraus: „Schon in der Ausbildung helfen Sie, Versorgung­sengpässe auszugleic­hen.“

Das Referendar­iat sei aber auch kein einfacher Ausbildung­spart nach einem „langen, anspruchsv­ollen Studium“, erklärte die Regierungs­schuldirek­torin Martina Lau in ihrer Ansprache. Diesen 18 Monaten eile ein nicht unbedingt positiver Ruf voraus: „Sie haben nicht nur Gutes über diese Zeit gehört“, räumte sie ein, sondern viel auch von zu viel Arbeit. Aber das meiste sei eher eine Mär. Tatsache sei: „Zunächst einmal erwarten Sie endlich Kinder!“Denen sollten die kommenden Lehrer „widerständ­iger Gegenpart und aufrechter Gesprächsp­artner“sein. Mit einem Wort: Sie sollten ein Vorbild sein, erklärte Lau.

Und sie sollten am besten auch in der Stadt Laupheim bleiben, warb Oberbürger­meister Rainer Kapellen für den Standort des Seminars, an dem die begleitend­en Kurse stattfinde­n, während die Referendar­e weit verbreitet an Grundschul­en in der Region Kreis Biberach, Alb-Donau, Ulm aktiv sein werden. Vier Schlösser, zehn Schulen, zwei Bahnhöfe: „Für eine Stadt unserer Größenordn­ung ist das nicht selbstvers­tändlich.“In die Kerbe hatte auch der kommissari­sche Schulamtsl­eiter Schwarz schon geschlagen. Auch er warb dafür, dass die jungen Leute nach ihrer Ausbildung möglichst in der Region bleiben. Wenn er könnte, würde er sie mit einem Dienstwage­n, mit EigenheimG­utscheinen samt Swimmingpo­ol locken. In jedem Fall gelte schon heute: „Wir freuen uns auf Sie!“

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FOTO: AXEL PRIES Hand hoch zum Schwur: Die jungen Lehrkräfte legen bei der Begrüßungs­zeremonie den Amtseid ab.

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