Reutlingendorf erhält beantragte Haushaltsmittel
Ortschaftsrat stimmt Bau eines Wohnhauses mit Einschränkungen zu
● REUTLINGENDORF - Die Vorbereitung der Bürgermeisterwahl und die Mittelzuteilung für den Teilort im Obermarchtaler Haushalt sind Tagesordnungspunkte der Ortschaftsratssitzung am Mittwochabend gewesen. Außerdem soll ein „neues Kreuz beim Hochbehälter“aufgestellt werden.
„Wir haben gekriegt, was wir wollen. Aber wir haben auch nur gefordert, was unbedingt nötig ist“, sagte Ortsvorsteher Georg Baur über die vom Obermarchtaler Gemeinderat genehmigten Vorhaben in Reutlingendorf. Bei einem Gesamtvolumen von rund 4,75 Millionen Euro, so Baur, sehe der Haushalt insgesamt Investitionen in Höhe von knapp 3,5 Millionen Euro vor. Darin enthalten der Ausbau von Feldwegen in Reutlingendorf, insbesondere von Wegen „in Waldrandlagen“, die Instandsetzung von Kinderspielplätzen und Unterhaltungsmaßnahmen für die Wassergräben in Obermarchtals Teilort. Zur Sanierung des Reutlingendorfer Rathauses sollen im Haushalt 2019 200 000 Euro eingeplant werden. Auch die Sanierung der Haldenstraße soll im kommenden Jahr erfolgen. Bereits in diesem Jahr stehen Gelder für den Breitbandausbau zur Verfügung. Von Obermarchtal kommend solle die Backbone-Trasse zum Sportplatz und von dort weiter nach Datthausen sowie ins Baugebiet „Halde“führen, erklärte der Ortsvorsteher. Angesichts der Gesamtkosten von knapp 895 000 Euro wurden die „Obermarchtaler Arbeiten“in zwei Bauabschnitte eingeteilt. „Reutlingendorf liegt im ersten Abschnitt“, so Baur. Für den wurden bereits Zuschüsse in Höhe von 507 855 Euro bewilligt. „Das Geld ist da und die Zuschüsse müssen bis 31. März 2019 abgerechnet sein“, betonte Georg Baur. Allerdings hätten die Bauunternehmen im Moment volle Auftragsbücher und keine freien Kapazitäten. „Das ist sehr unbefriedigend“, sagte der Ortsvorsteher.
Bei der Obermarchtaler Bürgermeisterwahl am 25. März und einer eventuell nötigen Nachwahl am 8. April wird Reutlingendorf einen Wahlbezirk bilden. Die rund 200 Wahlberechtigen des Teilorts können von 8 bis 18 Uhr wählen. Den Wahlvorstand bilden der Ortsvorsteher und die Ortschaftsräte. Bei momentan drei Kandidaten hätten die Bürger „eine echte Wahl“, freute sich Georg Baur und betonte: „Ich hoffe, dass sich alle Wähler vorher überlegen, wie mit dem dann neu gewählten Bürgermeister künftig umgegangen wird.“
Momentan wird der Hochbehälter für die Wasserversorgung am Ortsrand von Reutlingendorf saniert. Durch notwendig gewordene Arbeiten an der Decke des Gebäudes, werde sich die Fertigstellung verzögern. Ortsvorsteher Baur rechnet, dass der Hochbehälter Ende April oder im Mai wieder „ans BuWaG-Netz“gehen kann. Beim Bau des Hochbehälters wurde in seiner Nähe ein Feldkreuz aufgebaut, das zwischenzeitlich baufällig geworden ist. „Das wollen wir bis zur Wiedereröffnung des Hochbehälters erneuern“, so Baur. Momentan geplant ist ein etwa vier Meter hohes Eichenkreuz mit einer Christusfigur. Zur Finanzierung stehen im Haushalt 4500 Euro zur Verfügung. „Wenn das Kreuz im April fertig sein soll, müssen wir gleich nach der Fasnet mit der Feinplanung beginnen“, betonte der Ortsvorsteher.
Mit zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung zeigte sich der Ortschaftsrat grundsätzlich, aber „mit Einschränkungen“, mit dem Bau eines Einfamilienhauses samt Garage am Guckenberg einverstanden. Nachdem geklärt sei, dass sich der Bauplatz im Innenbereich der Gemeinde befinde, stehe aus baurechtlicher Sicht nichts entgegen, erklärte Georg Baur. Da der geplante Platz aber in einem Landschaftsschutzgebiet liege, müsse mit den Behörden noch einiges geklärt werden, sagte der Ortsvorsteher. Mit knapper Mehrheit einverstanden war das Gremium nur, wenn das Wohnhaus „mindestens 30 Meter weiter nach vorne“, also in Richtung des Dorfs, gebaut und auf den „eventuell geplanten Ziegenstall“verzichtet wird.