Kircheneinbrüche: Polizei tappt im Dunkeln
Gleich drei Mal brachen Diebe in das evangelische Gemeindezentrum Schelklingen ein
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SCHELKLINGEN/BLAUBEUREN Zum Jahreswechsel hat es in Gebäude der Kirchengemeinde Blaubeuren mehrere Einbrüche gegeben. Zum einen wurde in Justingen in den Kindergarten eingebrochen und gleich auch noch ins Pfarramt in der Straße „Hinter der Kirche“, in Gerhausen wurde ebenfalls das Pfarramt in der Schulstraße aufgebrochen, in Schelklingen verschafften sich Unbekannte bereits zum dritten Mal in Folge Zutritt zum evangelischen Gemeindezentrum und in Blaubeuren war das katholische Pfarramt Ziel von Einbrechern. Sowohl in Gerhausen als auch in Schelklingen konnte die Spurensicherung seinerzeit identische Schuhabdrücke sicherstellen. Trotzdem tappt die Polizei weiterhin im Dunkeln.
Pfarrer Thomas Ströbel ist immer noch ein wenig verunsichert, dabei liegt das Schlimmste bereits mehr als einen Monat zurück. Es war Silvestermorgen, als seine Ehefrau im Gemeindezentrum alles Richten wollte für den Empfang am Nachmittag. Doch zunächst kam der Schock, als sie das aufgebrochene Fenster, die durchwühlten Stahl- und Büroschränke und das auf den Kopf gestellte Pfarrbüro vorfand (die „Schwäbische Zeitung“berichtete).
„Die Einbrecher müssen über das Fenster an der Gaderobe eingestiegen sein. Die Eingangstür haben sie auch versucht aufzubrechen, haben es aber nicht geschafft“, berichtet Pfarrer Ströbel im Gespräch. Zu sehen sind noch die Spuren, der Türrahmen ist in Höhe des Schlosses immer noch aufgesplittert. „Zum Glück ist nichts großes kaputt gegangen. Die Einbrecher waren wohl nur auf Bargeld aus – klassische Beschaffungskriminalität.“
Doch schlimmer als die Einbrüche selber – drei Stück waren es im vergangenen Jahr allein in Schelklingen – sei der psychische Zustand nach einem Einbruch. „Die müssen uns hier eine Zeit lang beobachtet haben“, berichtet Thomas Ströbel. Entsprechende Spuren habe die Polizei bei der Aufnahme des letzten Einbruchs gefunden. „Das macht einen schon ängstlich. Es kann ja auch mal passieren, dass sich Einbrecher das Pfarrhaus aussuchen, wo ich wohne. Das macht mir schon Sorge. Das zeigt aber auch, dass solche Leute keinerlei Respekt vor dem Heiligen oder der Kirche als Institution haben.“
„Viel Bargeld – auf das die Täter offensichtl0ich aus waren – hat sich aber zu dem Zeitpunkt nicht im Gemeindezentrum befunden“, betont Thomas Ströbel. Das Geld was etwa durch Spenden über Weihnachten reingekommen sei, sei zu dem Zeitpunkt bereits auf der Bank gewesen. Etwa zur gleichen Zeit gab es die Eingangs beschriebenen Einbrüche in Blaubeuren, Gerhausen und Justingen – die Polizei vermutet, dass es sich in allen Fällen um die gleichen Täter handeln könnte. Doch genaues kann man im Ulmer Polizeipräsidium nicht. „Da gibt es leider noch nichts neues“, so Sprecher Wolfgang Jürgens.
„Die müssen uns hier eine Zeit lang beobachtet haben.“Pfarrer Thomas Ströbel