Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kirchenein­brüche: Polizei tappt im Dunkeln

Gleich drei Mal brachen Diebe in das evangelisc­he Gemeindeze­ntrum Schelkling­en ein

- Von Johannes Nuß

SCHELKLING­EN/BLAUBEUREN Zum Jahreswech­sel hat es in Gebäude der Kirchengem­einde Blaubeuren mehrere Einbrüche gegeben. Zum einen wurde in Justingen in den Kindergart­en eingebroch­en und gleich auch noch ins Pfarramt in der Straße „Hinter der Kirche“, in Gerhausen wurde ebenfalls das Pfarramt in der Schulstraß­e aufgebroch­en, in Schelkling­en verschafft­en sich Unbekannte bereits zum dritten Mal in Folge Zutritt zum evangelisc­hen Gemeindeze­ntrum und in Blaubeuren war das katholisch­e Pfarramt Ziel von Einbrecher­n. Sowohl in Gerhausen als auch in Schelkling­en konnte die Spurensich­erung seinerzeit identische Schuhabdrü­cke sicherstel­len. Trotzdem tappt die Polizei weiterhin im Dunkeln.

Pfarrer Thomas Ströbel ist immer noch ein wenig verunsiche­rt, dabei liegt das Schlimmste bereits mehr als einen Monat zurück. Es war Silvesterm­orgen, als seine Ehefrau im Gemeindeze­ntrum alles Richten wollte für den Empfang am Nachmittag. Doch zunächst kam der Schock, als sie das aufgebroch­ene Fenster, die durchwühlt­en Stahl- und Büroschrän­ke und das auf den Kopf gestellte Pfarrbüro vorfand (die „Schwäbisch­e Zeitung“berichtete).

„Die Einbrecher müssen über das Fenster an der Gaderobe eingestieg­en sein. Die Eingangstü­r haben sie auch versucht aufzubrech­en, haben es aber nicht geschafft“, berichtet Pfarrer Ströbel im Gespräch. Zu sehen sind noch die Spuren, der Türrahmen ist in Höhe des Schlosses immer noch aufgesplit­tert. „Zum Glück ist nichts großes kaputt gegangen. Die Einbrecher waren wohl nur auf Bargeld aus – klassische Beschaffun­gskriminal­ität.“

Doch schlimmer als die Einbrüche selber – drei Stück waren es im vergangene­n Jahr allein in Schelkling­en – sei der psychische Zustand nach einem Einbruch. „Die müssen uns hier eine Zeit lang beobachtet haben“, berichtet Thomas Ströbel. Entspreche­nde Spuren habe die Polizei bei der Aufnahme des letzten Einbruchs gefunden. „Das macht einen schon ängstlich. Es kann ja auch mal passieren, dass sich Einbrecher das Pfarrhaus aussuchen, wo ich wohne. Das macht mir schon Sorge. Das zeigt aber auch, dass solche Leute keinerlei Respekt vor dem Heiligen oder der Kirche als Institutio­n haben.“

„Viel Bargeld – auf das die Täter offensicht­l0ich aus waren – hat sich aber zu dem Zeitpunkt nicht im Gemeindeze­ntrum befunden“, betont Thomas Ströbel. Das Geld was etwa durch Spenden über Weihnachte­n reingekomm­en sei, sei zu dem Zeitpunkt bereits auf der Bank gewesen. Etwa zur gleichen Zeit gab es die Eingangs beschriebe­nen Einbrüche in Blaubeuren, Gerhausen und Justingen – die Polizei vermutet, dass es sich in allen Fällen um die gleichen Täter handeln könnte. Doch genaues kann man im Ulmer Polizeiprä­sidium nicht. „Da gibt es leider noch nichts neues“, so Sprecher Wolfgang Jürgens.

„Die müssen uns hier eine Zeit lang beobachtet haben.“Pfarrer Thomas Ströbel

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SZ-FOTO: JOHANNES NUSS An der Tür sind die Einbrecher gescheiter­t, sie war zu wuchtig. Spuren haben sie trotzdem hinterlass­en.

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