Schulverbund arbeitet an Sozialkompetenz
MUNDERKINGEN (sz) - Die Realschüler der Klasse 9c des Munderkinger Schulverbundes haben ihre Sozialkompetenz gestärkt.
● MUNDERKINGEN - Eine besondere Aktion haben die Realschüler der Klasse 9c von Miriam Nagler und die Schulsozialarbeiter des Munderkinger Schulverbundes, Andrea und Reinhard Walter, gemeinsam auf die Beine gestellt. Die Jugendlichen haben Mensch-ärgere-dich-nichtSpiele gebastelt und dann gemeinsam mit den Jungen und Mädchen der ersten und zweiten Klasse gespielt.
„Wir haben uns mit den Neuntklässlern gemeinsam überlegt, was sie für andere tun könnten, dabei ist die Idee für die Spiele-Aktion entstanden“, berichtet Reinhard Walter. Die Schüler wollten etwas selber machen und damit anderen eine Freunde bereiten. In mehreren Stunden Arbeit haben die Jugendlichen die Figuren und das Spielbrett selbst angefertigt. „Bemerkenswert war, wie viel Mühe sich die Schüler egeben haben, weil sie wussten, dass ihre Spiele später an die Grundschüler weiter geschenkt werden. Es sind richtige kleine Kunstwerke entstanden“, berichtet Andrea Walter. Denn jede erste und zweite Klasse des Munderkinger Schulverbundes hat im Anschluss an zwei Spielenachmittage zwei bis drei Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiele bekommen.
Dem gingen jedoch die Spielerunden voraus. Bei diesen haben sich die Neuntklässler mit den Grundschülern zusammengesetzt und ein paar Runden gespielt. Beinahe alle Jungen und Mädchen kannten die Regeln bereits. „Das ist nicht mehr selbstverständlich, immer weniger Kinder kennen das traditionelle Spielen von zuhause“, erklärt der Schulsozialarbeiter. Heute werde überwiegend am Computer gespielt. Dabei stärke das gemeinsame analoge Spielen viele wichtige Sozialkompetenzen, sagt Andrea Walter. „Die Kinder müssen beispielsweise lernen, abzuwarten, bis sie an der Reihe sind“, so die Fachfrau. Außerdem gehe es darum, Frustrationstoleranzen auszubauen und auch mal verlieren zu können. „Beim gemeinsamen Spielen geht es auch darum, auf die Gefühle und Empfindungen der Anderen einzugehen und darauf Rücksicht zu nehmen“, fügt Reinhard Walter hinzu.
Aber nicht nur die Grundschüler können beim Spielen etwas lernen. Auch für die Jugendlichen ist der Umgang mit den Kleineren teilweise etwas ganz Neues gewesen. „Sie haben sich zum Beispiel erkundigt, wie sie damit umgehen, wenn die Kleinen ungeduldig oder böse werden oder vielleicht sogar anfangen zu weinen“, sagt Andrea Walter.
Realschüler- und Grundschüler sowie die Sozialarbeiter waren am Schluss der gemeinsamen Spielerunden begeistert.