PEFC-Kontrolleur überprüft Privatwälder
Hauptversammlung: Forstbetriebsgemeinschaft Alb-Donau/Ulm machte 2017 Gewinn
● PAPPELAU-BEININGEN - Trotz Digitalisierung erfährt der Holzmarkt einen Aufschwung. Der Papierrückgang in Büros wird durch den gestiegenen Bedarf an Verpackungsmaterial und sogenanntem Hygienepapier zum Einpacken von Waren kompensiert. Das erfuhren die privaten Waldbesitzer, die Mitglieder in der Forstbetriebsgemeinschaft Alb-Donau/Ulm sind, am Freitagnachmittag in der Hauptversammlung in Pappelau-Beiningen. Erstmals tagte die Versammlung mit mehr als 50 Teilnehmern im neuen Sportheim neben der Mehrzweckhalle am Schinderwasen.
Die Zahl der Mitglieder ist um 14 auf nun 184 gewachsen. Das ließ die Waldfläche um 55 Hektar auf 790 Hektar steigen. Weiterer Zuwachs ist erwünscht. Vorstellbar erscheint der Vorstandschaft bis zum Jahr 2020 die Betreuung von 200 Mitgliedern, die zusammen eine Waldfläche von 1000 Hektar einbringen könnten. Dauerthema auch bei dieser Jahresmitgliederversammlung war das Kartellverfahren gegen die gemeinsame Vermarktung von Holz aus Privat-, Kommunalund Staatswald durch die Landratsämter im Land Baden-Württemberg. Eine Anhörung auf nächsthöherer gerichtlicher Ebene findet im April statt. Mit einer Trennung ist die Anhebung der Gebühren zu befürchten.
Privatwälder werden kontrolliert
Bereits in der kommenden Woche bekommt die Forstbetriebsgemeinschaft Alb-Donau/Ulm Besuch von einem Kontrolleur zu den PEFCStandards, der dann auch acht Privatwaldgebiete und eventuell spontan weitere Privatwälder anschauen will. Es geht um die Einhaltung von Rückegassen, Schutzkleidung, biologisch abbaubares Öl in den Motorsägen und ähnliche Auflagen. Spontan könnten am 15. Februar auch nicht vorab informierte Privatwaldbesitzer kontrolliert werden, wies FBGGeschäftsführer Alwin Münz hin. Nicht der FBG würde das PEFC-Siegel bei Verstößen entzogen, sondern dem einzelnen Privatwaldbesitzer.
Ein Jahresgewinn in Höhe von annähernd 5700 Euro wurde 2017 erzielt, nachdem sich im Jahr davor ein Minus von 2700 Euro ergeben hatte. 3926 Festmeter Holz wurden geschlagen. Die Summe setzt sich hauptsächlich aus 3300 Festmetern Fichtenholz, 250 Festmetern Buche und 356 Festmetern Eiche zusammen. Vom Landratsamt wurden 92 Aufforderungen zur Beseitigung von Käferholz verschickt. Im Jahr davor waren es 52 Aufforderungen. 2017 folgten zwei Waldbesitzer der Pflicht nicht und dieses „Käferholz“wurde zwangsweise beseitigt.
2018 wird es wieder einen Waldtag geben. Da im Vorjahr der geplante Ausflug mit 25 Anmeldungen nicht ausreichend Teilnehmer fand, möchte man heuer voraussichtlich zu einer Messe nach München reisen. Bei Schaiblishausen soll eventuell eine Waldbaumbestimmung stattfinden. Im März wird die Führung der Forstbetriebsgemeinschaft ein Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten Manuel Hagel führen. Schließlich fanden Neuwahlen in der Mitgliedsversammlung statt.