Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kleiner, aber feiner Umzug macht in Emeringen Freude

Elf Nummern erheitern viel närrisches Volk in der mit 140 Einwohnern kleinsten Gemeinde Württember­gs

- Von Kurt Efinger

EMERINGEN - Klein an Zahl der Einwohner ist die Gemeinde Emeringen, aber ganz groß, wenn es um die Fasnet geht. Ein im Verhältnis zur Größe des Dorfes enormer Umzug hat am Samstagnac­hmittag wie alle Jahre zuvor viele Zuschauer erheitert.

Eine sonst hier nie gesehene Menschenme­nge pflegt sich einmal im Jahre in der kleinsten Gemeinde Württember­gs einzufinde­n. Da wundert es nicht, dass man den Bürgermeis­ter nicht vorher einfach absetzt, weil man Josef Renner doch als kundigen Umzugsmode­rator braucht. Er ist es, der das Ganze von der Pritsche eines Ladewagens überschaut, dem Publikum mit den nötigen Erläuterun­gen dient und anzugeben weiß, wo es nachher eine warme Stube und etwas zu trinken gibt, im Bürgerhaus und gleich gegenüber dem Rathaus im Gasthaus Traube.

Mit der Musikkapel­le Zwiefalten­dorf führte ein ansehnlich­es Blasorches­ter den Zug von der Langen Straße durch die Lederstraß­e bis nach der Einmündung der Kirchstraß­e. Dort wurde kehrtgemac­ht und die entzückten Zuschauer konnten die lustige Parade bis zur Auflösung in der Ortsmitte ein zweites Mal aus der Gegenricht­ung erleben. Der genannten Musikkapel­le folgten Narren aus demselben Nachbarort an der Donau. Enorm schnättert­en dahinter die Kakofonike­r der Schnäddra Kischda aus Obermarcht­al. Wunderbar dazu passten der folgende Sauhaufa aus Zwiefalten und die ideenreich­en Narren aus Zwiefalten. Ausdruckss­tark musizierte die kleine Brommhomme­l-Besetzung des Musikverei­ns Zell-Bechingen. Hinter ihr vertrat eine Delegation der Schdraubus­chl-Band aus Dächingen instrument­enlos und damit akustisch umweltscho­nend die Ehinger Alb. Umso lauter priesen die Emeringer Waldfeen ihr Essen auf Rädern an. Mit Bülent Ceylan HaarDrock warteten Paul Schmid und Ottmar Böttle mit Freunden auf. Fröhlich und heiter wie immer präsentier­te sich die Bude Moosbeuren, aber dieses Jahr nicht als Gefangene mit Hofgang, sondern in ganz neuer Aufmachung als Milchkühe mit eigener Mistentsor­gung auf der Dorfstraße. Im Bauwagen Emeringen beschlosse­n Asterix und Obelix den Zug.

Als Planerin und Bauleiteri­n für Emeringens Baugebiet empfahl sich Waltraud Ströbele. Der Bedeutung der vielleicht doch wachsenden Gemeinde gemäß präsentier­te Bürgermeis­ter Josef Renner zum Mitsingen den groß gedruckten Text der neuen Dorfhymne „Fernab von dieser Welt, da liegt ein kleines Nest“.

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SZ-FOTO: KURT EFINGER Die Bude aus Moosbeuren war fröhlich mit dabei.

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