Grempelesmarkt im Zeichen des Jubiläums
Munderkinger Narren ersteigern Geschenke und anderen Gruscht
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MUNDERKINGEN - Gruscht und Grempel zu teilweise nicht ganz günstigen Preisen haben am Fasnetsmedig wieder die Versteigerer des Munderkinger Grempelesmarkt für den guten Zweck unter die närrischen Käufer gebracht. Die Verkäufe waren dabei auch vom Jubiläum der Kuttlakapell bestimmt, bei dem am Nachmittag niemand mit leeren Händen auftauchen wollte.
So kam ein Geschenkkorb nach dem anderen unter den Hammer. Ralf Lindner, Zunftmeister der Trommgesellenzunft, versuchte bei den Versteigerungen ebenfalls sein Glück, aber hatte hier das Nachsehen. Erfolgreicher lief es da für ihn bei einem schicken Strohhut mit Sonnenblumen-Deko. Diesen schnappte sich Lindner für schmale 25 Euro. Weil er selbst sicherheitshalber bereits gut behütet zum Grempelesmarkt erschienen war, wird der Strohhut nun zum Valentinstagsgeschenk für seine Frau.
Dass es bei der närrischen Versteigerung gute Tradition ist, seinen Kopf zu bedecken, erfuhr eine Bieterin in den hinteren Reihen von Versteigerer Flo Stöhr. „Ohne Hut, aber mitsteigern, das haben wir gern.“Das Glück der Dame war, dass sie beim Feilschen um einen Hut aufgefallen war, so konnte sie ihr Missgeschick gleich gut machen. Denn ohne Hut wird man beim Grempelesmarkt gern mal vor die Tür gesteigert.
Schon eine halbe Stunde nachdem der Markt am Morgen seine Türen geöffnet hatte, stand der erste Pelzmantel zur Versteigerung. Da kam eine Abordnung Ehinger Hexen als Bieter gerade recht. Für närrische 111 Euro nahm Hexe Alexander den Mantel und den passenden Hut für seine Frau mit in die Käthera-Kuche.
Gleich darauf kam das nächste Prachtstück für die Ehinger zur Versteigerung – ein Umhang mit der Aufschrift „Käthera-Kuche“wurde feilgeboten. Ob der auch wasserdicht sei, wollten die Munderkinger wissen, schließlich regne es beim Ehinger Umzug regelmäßig, scherzten sie.
Zum letzten Mal schwingt in diesem Jahr Auktionator Ludwig Walter den Versteigererhammer und hatte deshalb ein Gedicht mitgebracht. Es sei fruchtbar, dass er zum letzten Mal aufs Podest steige, verkündete Walter, deshalb sollten alle Anwesenden gern mit ihm weinen. Weil er in diesem Jahr 71 Jahre alt werde, habe der Senior noch 71 Sekunden als Auktionator, verkündete Flo Stöhr. Aber von „de jonga Saubuaba“ließ sich Ludwig Walter nicht so einfach vom Podest steigern.
Auch nicht ganz jugendfreie Waren wurden in diesem Jahr beim Grempelesmarkt vor allen an die Frau gebracht. Zu den Trommmaiden ging ein echtes „Erwachsenenspielzeug“, dass zwecks Jugendschutz verpackt versteigert wurde und auch eine sogenannte Huberta – eine Hurenbereitschaftstasche – fand eine neue Besitzerin. Ab und an tauchte auch ein echtes Schmuckstück wie ein komplettes Wuseles-Häs im Auktionsprogramm auf.