Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Fast eine Million Menschen besuchten 2017 das Münster

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ULM (heo) Zu einer runden Million hat es nicht ganz gereicht: Exakt 992 544 Menschen betraten im vergangene­n Jahr das Ulmer Münster. Das bedeutet, dass täglich durchschni­ttlich mehr als 2700 Menschen in die Kirche strömten.

Dieses beeindruck­ende Ergebnis steht seit der Installier­ung eines Personenzä­hlsystems erstmals auf gesicherte­r Basis. Seit Ende 2016 werden ein- und ausgehende Personen an allen vier für die Besucher geöffneten Portalen im Ulmer Münster systematis­ch erfasst.

Zuvor gab es nur vage Schätzunge­n, die bei jährlich 800 000 Besuchern lagen. Die stärksten Monate waren der Juli und August mit jeweils deutlich über 130 000 Gästen. Überrasche­nd hoch waren die Besucherza­hlen auch im September und Dezember mit jeweils mehr als 100 000 Besuchern.

Die Tageshöchs­tzahlen verzeichne­te das Münster in der Kulturnach­t am

16. September mit rund 9500 Besuchern gefolgt vom Reformatio­nstag (31. Oktober) mit rund 8300 Gästen. Stark waren auch die Adventswoc­henenden mit teilweise über 8000 Besuchern täglich.

Den Münstertur­m bestiegen im vergangene­n Jahr 147 000 Besucher. Dies entspricht knapp 15 Prozent der Gesamtbesu­cher der Kirche. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich hier ein leichter Rückgang von etwa 6000 Turmbestei­gern.

Zurückzufü­hren ist dies nach Angaben von Silke Reiser, der Leiterin des Besucherbe­triebs im Münster, auf einen verhaltene­n Auftakt im Frühjahr sowie die im vergangene­n Jahr kurze Advents- und Weihnachts­marktzeit.

Die 768 Stufen bewältigte­n am meisten Menschen im August: 24 506 Menschen lösten ein Ticket für die Plattform in 143 Metern Höhe des 161 Meter hohen Turms. Außergewöh­nlich beliebt war die Turmbestei­gung im April. 15 963 Menschen erklommen den höchsten Kirchturm der Christenhe­it. Das waren über 4000 mehr als im Vorjahr. Reiser kann sich das nur mit einem vermutlich außergewöh­nlich guten April-Wetter erklären.

Die wenigsten Menschen haben offenbar Lust, sich im Winter auf die lange Treppe zu begeben: Der Januar (2027 Turmbestei­gungen) und der Februar (5079) sind mit Abstand die schwächste­n Turmmonate. Der Dezember ist als Wintermona­t vergleichs­weise stark. 6429 wollten im Weihnachts­markt-Monat auf luftige Höhen. Bereits seit 2015 werden die Turmbestei­gungen im Münster durch ein elektronis­ches Zugangssys­tem exakt erfasst. Während die Besichtigu­ng der Kirche keinen Eintritt koste, werden für die Turmbestei­gung fünf Euro für Erwachsene fällig.

Fast eine Million Besucher im Jahr hinterlass­en „Berge von Mützen, Schals und Handtücher­n“in dem im

14. Jahrhunder­t begonnenen Bauwerk, wie Reiser berichtet. Und manchmal auch die komplette Reisekasse. So gaben im vergangene­n zwei Schüler die Geldbörse einer Schweizer Familie mit mehreren tausend US-Dollar ab.

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FOTO: MÖLLERS Die berühmtest­e Besucherin des Ulmer Münsters war 2017 die Sängerin Anastacia.

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