Närrischer Gottesdienst in der Klosterkirche in Oberelchingen
Wenn Lehmwualer das Vaterunser beten, Wildfeldhexa und Greane Krapfa den Leib Christi empfangen und das auch noch unter dem Dach der ehrwürdigen Klosterkirche in Oberelchingen, muss das nicht lächerlich sein. Unter dem Motto „Sakrisch narrisch“lud Pater Ulrich Keller auf den „Heiligen Berg“zur außergewöhnlichen Sonntagsmesse ein – und Hunderte kamen. - „So voll ist es hier nicht einmal an Weihnachten“, sagte der Pfarrer, den Blick auf die übervollen Reihen des Gotteshauses gerichtet. Als Predigt führte Keller ein „superfrommes Fahrtraining für das Leben“mit seinen Besuchern durch, die in diesen Tagen ja besonders narrisch unterwegs seien. Bei allem Fahrspaß müssten sich die Menschen – im Leben wie auch hinter dem Steuer – an Begrenzungen halten: „Manchmal kommt auch ein Stoppschild, das uns zum Innehalten zwingt“, sagte Keller. Aufzuhalten war Keller seinerseits bei seiner närrischen Predigt jedoch nicht: Stattdessen verließ er den Altar und lief durch die Reihen, bis weit nach hinten – zünftig in Lederhose und lässig mit Schirmmütze gekleidet. - Kritisch ging Keller mit dem Begriff „Narr“ins Gericht. Das seien Menschen, die in ihren Ansichten „verrückt“seien und von den ausgetrampelten Wegen des Alltags abwichen. Doch erlebe er immer wieder in der Kirche Menschen, die kritiklos an Ansichten festhalten, „weil man das schon immer so gemacht hat“. Eine gute Richtung und der Mut zur Umkehr, wenn man auf dem falschen Weg ist, wünschte Keller den Gläubigen zum Abschluss seiner Predigt.