Munderkingen gräbt die Fasnet ein
Fünf Mal sind die Brunnenspringer zum Fasnetsabschluss gesprungen.
● MUNDERKINGEN - Nach einer kurzen aber intensiven Fasnetssaison hat Munderkingen am Dienstagabend die Fasnet wieder eingegraben. Trommmeister Gerhard Steiner hat sein Schalten und Walten beendet und den Rathausschlüssel zurück an Bürgermeister Michael Lohner übergeben. Noch einmal durften die diesjährigen Brunnenspringer Marcel Weiß und Simon Gassmann in den Marktbrunnen springen.
Wohl auch weil es für Marcel Weiß in diesem Jahr das letzte Mal war, war es am Dienstagabend mit drei Sprüngen ins kalte Wasser nicht getan. Fünf Mal tauchten die jungen Männern mit einem Hechtsprung in den Brunnen ein. Und anschließend ließen sie es sich nicht nehmen, auch wirklich ein jeglich Maidlein zu küssen, das an diesem Abend auf den Marktplatz gekommen war.
Nicht nur bei der Anzahl der Sprünge wichen die Munderkinger zum Fasnetsabschluss vom traditionellen Brunnensprung-Protokoll ab. Denn anders als üblich schwangen diesmal die Trommmaiden die Schwerter zum Spalier für die beiden Brunnenspringer.
Im Anschluss an den Brunnensprung übernahmen Trommmeister und Bürgermeister das Wort. Ein strammes Programm habe die Trommgesellenzunft in dieser kurzen Fasnetssaison gehabt. Bei Ausfahrten in Bad Waldsee und Siebnen waren die Munderkinger dabei. Um der Gleichzeitigkeit vieler Umzüge gerecht werden zu können, habe man sich sogar trennen müssen.
Verklungen sei um Mitternacht des Fasnetsdienstag die fröhliche Fasnetszeit, so Trommmeister Gerhard Steiner. Deshalb übergab er den Rathausschlüssel trauriger Weise zurück an Bürgermeister Michael Lohner, verbunden mit der Hoffnung, dass dieser sich in den zurückliegenden Fasnetstagen gut beim Feiern und Festen erholt habe. Der Schultes solle das ganze Jahr über auch gut auf den Schlüssel aufpassen, betonte der Munderkinger Narrenchef, schließlich wolle er in unversehrt in der nächsten Saison zurück.
„Alles im Leben hat seine Zeit“, sagte Lohner mit hocherhobenem Rathausschlüssel. Eine schöne Zeit, in der viel gesungen und gelacht wurde, gehe nun zu Ende und der Alltag kehre zurück. Dennoch solle auch weiter das Positive die Oberhand behalten. Zum Abschluss sollten alle ihre Taschentücher zücken und die Fasnet wieder eingraben. Das Wetter habe in diesem Jahr auch zum Gelingen der Fasnet beigetragen. Der Bürgermeister lobte zudem die vielen Freiwilligen, die sich wieder für die schöne Fasnetszeit eingesetzt hätten und hob exemplarisch die Stadtkapelle heraus, auch wenn die am Dienstagabend nicht ganz so zuverlässig wie sonst mit ihren Tuschs dabei war. Wie üblich hatte die Kapelle zuvor den Reigen der Narren zum Fasnetseingraben auf den Marktplatz angeführt.