Der Schlossgeist ist verbrannt
OBERMARCHTAL (khb) - Einen Tag früher als in anderen Fasnetsnestern der Region haben die Obermarchtaler Narren traditionell bereits am Montagabend die „offizielle Fasnet“beendet. Pünktlich um 19 Uhr trat das närrische Gericht zusammen, um den Schlossgeist „ob seiner Schandtaten“zu verurteilen. Zunftmeister und Richter Florian Siegle verkündete die frevelhaften Taten des „Koga“, der dem Ehrenzunftmeister ständig sein Gläsle wieder befülle und der Vize-Bürgermeisterin derart die Sinne verneble, dass sie „mit ihrem Kotflügel“Autos zerkratze. Auch für Urlaubs-Irrwege, Stromausfälle am Kuchenbuffet, versaute Hochzeiten und brechende Narrenräte wurde der Schlossgeist zur Verantwortung gezogen. Zunächst versuchte der Verteidiger zwar das „hohe närrische Gericht“milde zu stimmen, warf dem Narrenrichter aber vor ein „echter Lugabeitel“zu sein und selber „Dreck am Stecken“zu haben. Das „unabwendbare Urteil“lautete schließlich auch in diesem Jahr „Tod durch Verbrennen“. Und als der Schlossgeist in Flammen stand, sangen Fledermäuse, Turmfratzen und Hexen vom Stoi zum letzten Mal gemeinsam das Obermarchtaler Narrenlied.