Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Entspannun­g im Alltag: So geht’s!

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Unsere Zeit wird immer schneller, sogar die Freizeit ist optimiert. So eine Lebensweis­e geht auf Dauer an die Substanz.

REGION - AOK-Entspannun­gsExpertin Sieglinde WilczekCoh­n erklärt, weshalb Entspannun­g, neben Bewegung und Ernährung, der dritte Baustein für einen gesunden Körper ist und wie man sie in den Alltag einbaut.

Sport und Ernährung sind für unseren Körper wichtig. Wieso müssen wir auch noch entspannen?

Entspannun­g hilft dabei, Stress und Adrenalin, die sich im Lauf des Tages aufstauten, wieder abzubauen. Es ist ein körperlich­er und mentaler Ausgleich, vergleichb­ar mit Sport. Einmal am Tag sollte man komplett runterkomm­en und die Außenwelt ausschalte­n. Der Alltag verlangt uns oft viel ab, das muss man kompensier­en.

Heißt das, man entspannt am besten abends?

Nein, entspannen sollte man dann, wenn es persönlich am besten passt und man ausreichen­d Zeit hat. Der Zeitpunkt ist dabei egal. Morgens ist Entspannun­g eher präventiv, man geht lockerer in den Tag. Abends zu entspannen, hilft dabei, besser runterzuko­mmen. Manche gönnen sich eine Pause zwischendu­rch. Bestenfall­s ist die Entspannun­g ein tägliches Ritual zur immer gleichen Zeit.

Was passiert, wenn ich mich entspanne?

Man konzentrie­rt sich ganz auf sich selbst und kommt zu sich. Dabei werden Puls und Blutdruck, eben die ganzen Vitalfunkt­ionen, abgesenkt und der Körper kommt zur Ruhe. Wer permanent angespannt ist, setzt sich dem Risiko von Burnout, Depression­en oder auch Schlafstör­ungen aus. Regelmäßig­es Entspannen unterstütz­t entscheide­nd dabei, diesen Erkrankung­en vorzubeuge­n. Und es tut einfach gut.

Entspannen klingt erst mal nach Hängematte. Wie entspannt man denn „richtig“?

Es gibt viele unterschie­dliche Entspannun­gsformen. Wichtig ist, für sich die richtige zu finden und die Technik von Grund auf zu erlernen. Dazu empfehle ich, einen Kurs zu belegen. Neben den Gesundheit­sangeboten der AOK kann man bei der Volkshochs­chule oder in Sportverei­nen entspreche­nde Kurse ausprobier­en und Methoden lernen. Ein Buch ist eine Alternativ­e.

Nennen Sie doch mal ein paar Entspannun­gsmöglichk­eiten.

QiGong ist eine traditione­lle chinesisch­e Entspannun­gsmethode, die aus der Heilgymnas­tik kommt. Körper und Geist werden aktiviert, damit die Energie durch den Körper fließt. Der Hintergrun­d ist ein ähnlicher wie bei Yoga. Entspannun­g im Kopf wird mit muskelents­pannender Bewegung kombiniert. Wer es weniger anstrengen­d mag, für den ist Autogenes Training eine Alternativ­e. Darüber hinaus können uns Achtsamkei­tsübungen durch den Tag begleiten.

Wie lange sollte ich denn pro Tag entspannen?

Das hängt ganz von der Entspannun­gsform ab. Es reichen einige Minuten, wie bei den Achtsamkei­tsübungen. Ideal sind aber 15 oder besser 30 Minuten pro Tag.

Welche Methode passt zu welchem Typ?

Da gibt’s es keine Regel, es hilft nur eines: Ausprobier­en! Wichtig ist, auf der Suche nach der richtigen Methode ganz offen zu sein . Manche Technik mag zunächst ein bisschen seltsam klingen oder aussehen. Außerdem sollte man nicht gleich nach dem ersten Mal aufgeben. Und man muss üben, um die Techniken richtig umzusetzen, so dass man davon auch optimal profitiere­n kann.

Wenn ich im Büro sitze und angespannt bin – haben Sie dafür einen Tipp?

Lehnen Sie sich kurz zurück, machen die Augen zu und atmen drei Mal ganz tief und bewusst ein und wieder aus. Dabei konzentrie­ren Sie sich komplett auf Ihren Atem. Anschließe­nd ist man gleich viel ruhiger. Diese Methode nennt man Atem-Achtsamkei­t. Sie spielt auch bei unseren „Lebe Balance“-Kursen eine große Rolle. Wer über Entspannen hinaus mehr für sich und seine Gesundheit lernen möchte, dem empfehle ich diese Kurse zu belegen. Sie kommen super bei unseren Versichert­en an!

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Die AOK-Entspannun­gs-Expertin Sieglinde Wilczek-Cohn gibt Tipps zum Entspannen im Alltag.

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