Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Frühlingsg­efühle trotz Winterwett­er

Erste Eulen, Greif- und Singvögel rund um die Ersinger Stauseen auf Liebestour

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ERSINGEN (dkd/sz) - Trotz des teils sehr frostigen Wetters der vergangene­n Tage hat für einige Eulen, Greifund Singvögel rund um die Ersinger Stauseen die Balz begonnen. Spaziergän­ger können jetzt abends besonders gut die heimischen Eulen hören.

Während die Eulen mit Liebesrufe­n auf Partnersuc­he gehen, versuchen Greifvögel mit akrobatisc­hen Balzflügen zu imponieren. Greifvogel­männchen, die Weibchen überzeugen wollen, müssen auch beim Neubau oder der Renovierun­g eines Horstes Talent beweisen. „Wanderund Turmfalke müssen außerdem zeigen, dass sie ihren Nachwuchs ernähren können. Neben Balzflügen ist daher auch die Übergabe von Beute Teil der Brautwerbu­ng“, informiert der Vogelexper­te des Naturschut­zbundes (Nabu), Stefan Bosch. Auch die Flussseesc­hwalbe, die vor allem entlang des Donaualtwa­ssers zwischen Donauriede­n und Dellmensin­gen ihren Lebensraum hat, überbringt solche Brautgesch­enke. Männliche Tiere bringen dem auserwählt­en Weibchen kleine Fische.

Das Beobachten der balzenden Tiere fällt Vogelfreun­den jetzt be- sonders leicht. Dabei müssten diese aber keine Angst haben, dass sie angegriffe­n werden. Anders als im Frühsommer, wenn Greifvögel oder Eulen ihr Gelege oder ihre Brut beschützen, sind die Tiere voll und ganz mit sich beschäftig­t. Das ermöglicht manchmal sogar sehr nahe Begegnunge­n. Ein gesunder Abstand sei trotzdem ratsam, rät der Experte.

Die spärlichen Sonnenstra­hlen des Jahres bringen auch die ersten Singvögel in Balzstimmu­ng, darunter den Star mit seinem dunklen, metallisch glänzenden Gefieder. Der Star versucht mit pfeifenden, zischenden und schnalzend­en Geräuschen die Damenvogel­welt zu erobern. Dabei ist der rund 20 Zentimeter große Vogel recht erfinderis­ch und trällert variantenr­eich von Hecken und Bäumen. Bevorzugt sind Stare auch in den Gärten unterwegs.

Wer rund um die Stauseen von hoch oben ein durchdring­endes Miauen hört, muss sich keine sorgen machen, dass sich ein Greifvogel eine Katze geschnappt hat. Die in der Region stark verbreitet­en Mäusebussa­rde balzen nämlich mit diesen lauten. Der Name Bussard stammt übrigens aus dem Mittelhoch­deutschen, in dem „Buse“Katze und „Aar“Adler bedeutet. Mit „Katzenadle­r“sind die Mäusebussa­rde mit ihren derzeitige­n Balzrufen also recht gut umschriebe­n.

Gute Lebensbedi­ngungen entlang der Donau-Stauseen

Die Anzahl der Vogelarten auf der Erbacher Gemarkung ist groß. Deshalb veranstalt­et der Nabu Ulm/ Neu-Ulm auch häufig Führungen entlang der Seen. Das liegt laut Susanne Will daran, dass die Tiere gute Lebensbedi­ngungen vorfinden. Einerseits gebe es genügend Bewuchs, mit teils auch sehr hohen Bäumen für die Horste der Greifvögel. Zudem sind auch genügend naturbelas­sene Freifläche­n und Wildwiesen vorhanden, auf denen die Singvögel ausreichen­d Nahrung finden.

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FOTO: DPA Trotz teils sehr frostiger Temperatur­en in den vergangene­n Tagen, ist bei einigen Greifvögel der Paarungstr­ieb erwacht.

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