Ein Tänzchen mit den Bayern
Basketball, Pokal: Ulm sucht weiter nach einem Funken Hoffnung und ist fündig geworden
ULM (pim) - Weiter geht die Suche nach einem Funken Hoffnung für das Halbfinalspiel im deutschen Basketball-Pokal zwischen Ulm und Bayern München am Samstag, 17. Februar, 16 Uhr, in der Ratiopharm-Arena. Der Ulmer Manager Thomas Stoll hat in den Geschichtsbüchern geblättert und eine erstaunliche Parallele entdeckt: Vor vier Jahren verlor Ulm gegen Frankfurt mit 67:71 und schlug sechs Tage später im Halbfinale in der Arena die Bayern mit 90:72.Diesmal hat Ulm die Generalprobe gegen die Skyliners mit 77:78 vergeigt.
Vielleicht hilft ja die Einschätzung der Basketball-Bundesliga (BBL), wonach Per Günther den Titel von den Spielern aller vier an diesem Turnier beteiligten Mannschaften am meisten verdient hätte. Schließlich hat der Ulmer Kapitän in seiner Karriere schon zwei Pokalendspiele jeweils gegen Berlin und zwei Finalserien um die deutsche Meisterschaft jeweils gegen Bamberg verloren. Zudem sind artige und allerdings obligatorische Worte der Anerkennung aus München zu vernehmen. Bayern-Kapitän Anton Gavel wird auf der Homepage der Bayern zitiert mit den Worten: „Es wird schwer, wir müssen unsere Topleistung zeigen.“Sein Teamkollege Reggie Redding pflichtet ihm bei: „Wir müssen uns auf alles einstellen. Das Ligaspiel haben wir klar gewonnen, aber wir wissen, dass es nicht noch einmal so läuft.“
Das Ligaspiel in der Arena ging am vorletzten Tag des Jahres 2017 mit 89:75 an die Bayern, womit die chancenlosen Ulmer gut bedient waren. Dieses Ergebnis ist nur ein Grund dafür, dass die Favoritenrolle im Halbfinale eindeutig vergeben ist. Die Bayern sind Tabellenführer der Bundesliga, sie haben im Eurocup als einziger deutscher Verein das Viertelfinale erreicht und bereiten sich auf das PokalWochenende ebenso professionell vor wie auf jedes andere Spiel. Die lediglich 140 Kilometer lange Anreise hat der Münchener Tross schon gestern hinter sich gebracht und ist im Landgasthof Hirsch in Finningen abgestiegen. Die Mannschaften aus Berlin und Bayreuth haben übrigens im Ulmer Maritim-Hotel übernachtet.
Akpinar war zweimal Pokalsieger
Die Ulmer ihrerseits stecken nach den Heimniederlagen gegen Gießen und Frankfurt in einer mittelschweren Krise und in Sachen Pokal-Erfahrung hat nur Bayreuth noch weniger vorzuweisen als der Gastgeber. Bei den Oberfranken hat noch kein einziger Spieler den Pott gewonnen, bei Ulm gelang das immerhin Ismet Akpinar zweimal mit Berlin.
Bei den Trainern ist der Unterschied noch augenfälliger: Bayreuths Raoul Korner war Meister und Pokalsieger in Österreich und den Niederlanden, Aito Garcia Reneses (Alba Berlin) und Aleksandar Djordjevic (Bayern München) haben mit Ausnahme von Olympia-Gold sowieso ziemlich alles gewonnen. In der Biografie von Ulms Thorsten Leibenath steht dagegen noch kein Titel.
Als Ulmer kann man also an diesem Pokalwochenende eigentlich nur gewinnen. Als Spieler, als Fan und als Zocker. Wer bei einem Wettanbieter im Internet auf München setzt, der macht bei einem Einsatz von einem Euro nur 20 Cent Gewinn. Mit Ulm sind 4,50 Euro verdient. Für diesen Tipp braucht man allerdings Mut.