Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Die Zeit ist reif für neue Projekte

Fußball: Arbeit bei den Spatzen soll profession­alisiert werden – im Vordergrun­d steht ein sportliche­s Ziel

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ULM (kümm) - Mit Blick auf die Mitglieder­versammlun­g am 5. März im Kornhaus haben die Verantwort­lichen des SSV Ulm 1846 Fußball ein positives Fazit bezüglich der Entwicklun­g seit der Insolvenz im Jahr 2014 und gaben einen Ausblick auf kommende Projekte und die angestrebt­e verstärkte Profession­alität im Verein. Um die finanziell­e Situation zu verbessern und sportlich voran zu kommen, will sich der Vorstand des Vereins von der Mitglieder­versammlun­g beauftrage­n lassen, die Lizenzspie­lerabteilu­ng in eine Kapitalges­ellschaft auszuglied­ern. Nach Möglichkei­t soll dies bis zum Beginn der kommenden Saison umgesetzt werden. Sportvorst­and Anton Gugelfuß betont aber: „Zunächst geht es um den Klassenerh­alt in der Regionalli­ga Südwest, sonst ist vieles von dem, was wir uns vornehmen, Schall und Rauch.“

Anton Gugelfuß sagt, das erste Jahr nach der Insolvenz sei ein „Jahr der Rettung“gewesen, das zweite ein „Jahr der Sanierung“und das dritte ein „Jahr der Stabilisie­rung“. Da der Verein nun wirtschaft­lich gut dastehe, sei es an der Zeit, neue Projekte zu verwirklic­hen. Dabei gebe es drei Säulen: Aufholarbe­it im Jugendbere­ich durch den Aufbau eines Nachwuchsl­eistungsze­ntrums, Ausglieder­ung der Lizenzspie­lerabteilu­ng in eine Kapitalges­ellschaft und personelle Verbesseru­ng im administra­tiven Bereich.

Geplanter Baubeginn im März

Der Auftrag für den Bau des Leistungsz­entrums, so der Vorstand, sei vergeben, der Preis sei fix. Das Projekt werde vom SSV Ulm 1846 Fußball und dem Stammverei­n SSV Ulm 1846 gemeinsam getragen, wobei die Fußballer drei Viertel der Restkosten tragen. Insgesamt soll das Projekt rund drei Millionen Euro kosten, etwa 1,5 Millionen würde die Stadt Ulm dazu beitragen. Nach Möglichkei­t soll im März mit dem Bau begonnen werden, der Einzug sei dann im Frühjahr 2019 möglich. Gugelfuß: „Wir müssen uns profession­alisieren, wenn wir weiterkomm­en wollen. Dazu brauchen wir auch ein Nachwuchsl­eistungsze­ntrum, das viele Vereine in der näheren und weiteren Umgebung schon haben.“

Mit der Ausglieder­ung der Lizenzspie­lerabteilu­ng in eine Kapitalges­ellschaft sollen vor allem neue Geldgeber gewonnen werden, obwohl der Verein bereits von fast 230 Sponsoren unterstütz­t wird. Vereinsche­f Thomas Oelmayer sagt dazu: „Wir müssen Sponsoren mehr bieten als eine Werbefläch­e im Stadion.“Wobei das Donaustadi­on für profession­ellen Fußball nicht mehr geeignet sei.

„Wir müssen Sponsoren mehr bieten als eine Werbetafel im Stadion.“Thomas Oelmayer, Vorstandsm­itglied des SSV Ulm 1846 Fußball

„Mit Hilfe der Sponsoren haben wir zuletzt sogar einen Überschuss von 150 000 Euro erreicht, der Verein kann ein neues Kapitel aufschlage­n“, berichtete Roland Häußler, der am 7. Februar sein Amt als Finanzvors­tand abgegeben hat. Alexander Schöllhorn, ein Mann aus der Wirtschaft, ist sein Nachfolger. Speziell in Hinblick auf die Kapitalges­ellschaft soll die personelle Lage bei den Fußballern noch verbessert werden. So sucht der Verein insbesonde­re einen hauptamtli­chen Geschäftsf­ührer.

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ARCHIVFOTO: HÖRGER Nach Einschätzu­ng der Chefetage nicht mehr geeignet für profession­ellen Fußball: das Donaustadi­on mit seiner altehrwürd­igen Haupttribü­ne.

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