Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Dramatisch­er Rückgang von Orang-Utans auf Borneo

Forscher: Schwund wird sich wohl fortsetzen

- Von Christoph Sator

BUKIT BAKA BUKIT RAYA (dpa) Auf Borneo nimmt das Sterben von Orang-Utans immer schlimmere Ausmaße an. Nach einer aktuellen Auswertung ging die Zahl der Menschenaf­fen auf der Insel in den vergangene­n 15 Jahren um annähernd 150 000 zurück. Geschätzt wird, dass es heute nur noch zwischen 50 000 und 100 000 der Tiere gibt. OrangUtans waren in Südostasie­n früher weit verbreitet. Heute kommen sie nur noch auf Borneo und der Nachbarins­el Sumatra vor.

Für die Langzeit-Studie, die in der Fachzeitsc­hrift „Current Biology“vorgestell­t wird, arbeiteten 38 internatio­nale Institutio­nen zusammen, darunter das Max-Planck-Institut für evolutionä­re Anthropolo­gie in Leipzig. Demnach verringert­e sich der Orang-Utan-Bestand auf Borneo zwischen 1999 und 2015 um insgesamt 148 500 Tiere. Befürchtet wird, dass bis ins Jahr 2050 nochmals mehr als 50 000 der Affen verschwind­en.

Die große Mehrheit der Menschenaf­fen starb nach Angaben der Leipziger Biologin Maria Voigt eines „unnatürlic­hen Todes“– entweder durch Wilderer oder dadurch, dass sie ihren Lebensraum verloren. Am schlimmste­n war der Rückgang in Gebieten, die abgeholzt oder in landwirtsc­haftliche Nutzfläche­n umgewandel­t wurden. Indonesien und Malaysia, zu denen Borneo gehört, sind die weltweit größten Palmölprod­uzenten.

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FOTO: AFP Vom Aussterben bedroht: ein Orang-Utan-Baby im Dschungel von Borneo.

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