Landesehrennadeln beim Museumsverein
Sieglinde Hertenberger und Hermann Huber erhalten besondere Auszeichnung
● ROTTENACKER – Besondere Ehrung beim Museums- und Heimatverein Rottenacker: Bürgermeister Karl Hauler nutzte die Hauptversammlung am Freitagabend zur Verleihung von zwei Landesehrennadeln. Zudem standen bei dem Verein Wahlen verschiedener Ausschussmitglieder an.
2002 ist der Museums- und Heimatverein Rottenacker gegründet worden. Seit dieser Zeit gehören Sieglinde Hertenberger und Hermann Huber zum Vorstand des Vereins. Für dieses langjährige Engagement haben die beiden Ehrenamtlichen nun die Landesehrennadel erhalten, die Bürgermeister Karl Hauler am Freitag bei der Hauptversammlung des Vereins im Namen des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann übergeben hat.
Sieglinde Hertenberger ist seit der Gründung des Vereins bis 2011 Schriftführerin gewesen und seither führt sie die Kasse. „Ihre Ämter führt sie seither mit großer Umsicht und Verantwortung aus“, zitierte Hauler aus dem Bewerbungsantrag. Seit 1980 ist sie zudem Mitglied des Gemeinderates. Für ihr herausragendes Engagement hat sie unter anderem bereits die Ehrenmedaille der Gemeinde Rottenacker verliehen bekommen.
Diese Medaille hat Vorsitzender Hermann Huber, der den Verein seit 2011 führt, am Freitag zusätzlich zur Landesehrennadel verliehen bekommen. Huber sei im Verein überaus engagiert und bei allen Entscheidungen seit der Gründung verantwortlich tätig gewesen, begründete Hauler. Zudem habe er federführend den Antrag zur Ernennung zum „vorbildlichen Heimatmuseum“erstellt und alle Ausstellungs- und Lagerstücke des Vereins katalogisiert. „Und das sind nicht wenige“, fügte der Bürgermeister hinzu.
Dieses langjährige Engagement sei keine Selbstverständlichkeit, so Hauler. Das zeigte auch die Auszeichnung mit der Landesehrennadel. Zum Abschluss rezitierte Hauler aus einem selbst gereimten Gedicht anlässlich des Tags des Ehrenamtes 2001. Darin heißt es: „Charakter, Geist und Kraft wachsen, wenn man ehrenamtlich schafft… Erweist ihnen stets die Ehr‘, denn Danke sagen fällt nicht schwer.“„Das war wirklich eine Überraschung, damit habe ich nicht gerechnet“, bedankte sich Hermann Huber am Freitag. So ging es auch Sieglinde Hertenberger. „Wenn mir die Spucke weg bleibt, heißt das schon etwas“, sagte sie.
Zuvor hatte man bei der Versammlung die Wahlen des zweiten stellvertretenden Vorsitzenden, der Schriftführerin sowie einer Beisitzerin abgehalten. „Bei uns finden jedes Jahr Wahlen von Teilen des Ausschusses statt, so verhindern wir, dass in einem Jahr der komplette Vorstand ausscheidet“, erklärte Hermann Huber. Für drei weitere Jahre stellte sich der zweite stellvertretende Vorsitzende Bruno Haaga zur Verfügung und wurde einstimmig wiedergewählt. Ebenso Schriftführerin Gertrud BäurleHaid. Aus gesundheitlichen Gründen stellte Beisitzerin Elsbeth Ebinger ihr Amt zur Verfügung. „Wir sind froh, dass sie das im vergangenen Jahr bereits angekündigt hat, so hatten wir Zeit, einen Nachfolger zu suchen“, sagte der Vorsitzende. 15 Jahre war Elsbeth Ebinger im Verein aktiv, dafür erhielt sie ein kleines Geschenk vom Verein als Anerkennung. Auf sie folgt Annette Zimmer. Weiterhin unbesetzt bleibt der Beisitzer-Posten von Günther Dukek, der im vergangenen Jahr zurückgetreten war.
Ein straffes Vereinsjahr liege hinter den Ehrenamtlichen, blickte Hermann Huber zurück. Die Sonderausstellung „Bild- und Gedenksprüche“zur zurückliegenden Saisoneröffnung sei weniger gut gelaufen als gehofft. Gleich zwei wichtige Jahrestage feierte der Museumsverein im vergangenen Jahr. Zum einen das Jubiläum „500 Jahre Reformation“und zum anderen den 200. Geburtstag der amerikanischen Siedlung Zoar, die maßgeblich von Separatisten aus Rottenacker gründet wurde. Zu den entsprechenden Feierlichkeiten war Huber mit Bruno Haaga und Inge Brucker in die USA gereist. Außerdem ist im Vorjahr der 10 000. Besucher im Museum begrüßt worden.
Auch in diesem Jahr soll im April eine neue Sonderausstellung eröffnet werden. Diese wird sich mit der Landwirtschaft in Rottenacker beschäftigen. „Wir haben schon viele Bilder im Fundus, aber wir werden auch die Bevölkerung aufrufen, uns Bilder von Vorfahren bei der landwirtschaftlichen Arbeit zur Verfügung zu stellen“, so Huber. Die Bilder werden nicht im Original ausgestellt, sondern kopiert. Geplant ist zudem wieder die Beteiligung am Ferienprogramm und am lebendigen Adventskalender und auch den Weihnachtsmarkt will der Verein wieder organisieren.
Ein leichtes Minus hat der Museumsverein im vergangenen Jahr erwirtschaftet. Das sei auf die USA-Reise des Vorstandstrios und die Beschaffung neuer Fernseher für die Ausstellungsräume zurückzuführen. „Wir haben lange nichts mehr investiert, das war jetzt dringend notwendig“, erklärte Huber. Zum Abschluss der Sitzung regte Günther Dukek, der frühere Vorsitzende des Vereins, an, künftig die rund 70 Vereinsmitglieder stärker in die anfallenden Arbeiten einzubinden, diese müssten die Ausschussmitglieder nicht immer allein bewältigen. „Es gibt viele Mitglieder, die sich mehr einbringen wollen“, so Dukek.