Günter Altstetter stirbt mit 74 Jahren
Ulm/Münster (köd) - Das Erscheinen von Kathrin Schulthess’ Buch „Das schiefe Haus von Ulm“überlebte dessen Auftraggeber und Herausgeber Günter Altstetter nur kurz. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb der aus der Ulmer Umgebung stammende Architekt, der in den 90er Jahren das herun- tergekommene
Schiefe Haus im Ulmer Fischerviertel gekauft und zu einem Juwel der Stadt gemacht hatte, bereits im Januar im Alter von 74 Jahren.
Altstetter wurde am 26. Januar im westfälischen Münster bestattet, wo er gelebt hatte und bis 2006 auch im eigenen Planungsbüro tätig gewesen war. In der Traueranzeige für den 74-Jährigen wurde um Spenden für die „Schiefes Haus Ulm G. Altstetter-Stiftung“gebeten. Die gemeinnützige Stiftung soll auf Dauer die Erhaltung, Nutzung und den Zugang zum Schiefen Haus als Kulturdenkmal sichern und damit die historische Baukonstruktion, die den Architekten Altstetter so faszinierte, innen und außen für die Öffentlichkeit erlebbar machen. Von jeder Übernachtung, die jemand im 15. Jahrhundert gebauten Schiefen Haus bucht, geht ein Teil des bezahlten Preises an die Stiftung.
Altstetter – ein „Ulmer im Herzen“, seit er als Kind in den 50er Jahren bei einem Ulmer Künstler Zeichnen, Malen und Aquarellieren gelernt hatte – hatte stets betont, dass er sich mit dem Erwerb des ein als Armenhaus genutzten Denkmals einen Lebenswunsch erfüllt habe. Altstetter hatte sich als Kaufinteressent mit dem Versprechen beworben, das Haus den Menschen in Ulm zurückzugeben. Seine Stiftung will Wort halten über seinen Tod hinaus.