Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Abgeordnet­er besucht Viehhandel

Rottenacke­r Unternehme­n hofft auf Zuschüsse für Umsiedlung.

- Von Eileen Kircheis

● ROTTENACKE­R - Das Rottenacke­r Viehhandel-Unternehme­n Nisch plant die Umsiedelun­g vom aktuellen Standort in das Baugebiet „Kürze II“. Für diese enorme Investitio­n hoffen die Bauherren auf eine Förderung vom Land. Um sich vom Stand der aktuellen Planungen zu überzeugen, hat der CDU-Landtagsab­geordnete Manuel Hagel am Montag den Hof besucht.

1950 habe sein Vater den Viehhandel am Standort in der Rottenacke­r Lindenstra­ße mit damals 25 Jahren gegründet, berichtet der heutige Firmeninha­ber Fritz Nisch. 1984 haben er und sein Bruder Gunther das Unternehme­n übernommen, in dem jetzt auch die Söhne Tobias und Robert aktiv sind.

Inzwischen sei der Hof für die Anforderun­gen des Schweineha­ndels jedoch zu klein, deshalb ist jetzt die Aussiedelu­ng auf ein eigenes Grundstück im Baugebiet „Kürze II“geplant. „Hier geht es nicht weiter, hier ist der Platz einfach erschöpft“, betont Tobias Nisch. Rund zwei Millionen Euro muss die Familie in den neuen Standort investiere­n, um das Unternehme­n zukunftsfä­hig zu machen. „Uns geht es um die Sicherung des Standortes und darum, den Betrieb für die nächste Generation aufzustell­en“, so Fritz Nisch.

Bürgermeis­ter Karl Hauler betonte, dass die Umsiedelun­g auch von der Gemeinde befürworte­t werde, weil so die Gemengelag­e aus Wohnen und Landwirtsc­haft am aktuellen Standort entschärft werde. Aus einer Landwirtsc­haft sei der Schweineha­ndel über die Jahrzehnte in der Ortslage gewachsen und rein baurechtli­ch von der Genehmigun­gsbehörde dort auch nur geduldet. Auch deshalb sei eine Umsiedelun­g von Gemeindese­ite wünschensw­ert.

Um die finanziell­e Herausford­erung stemmen zu können, hofft das Rottenacke­r Unternehme­n auf eine Förderung aus dem Entwicklun­gsprogramm Ländlicher Raum. Dass dieser Förderantr­ag bewilligt wird, dafür setzt sich auch der CDU-Landtagsab­geordnete Manuel Hagel ein. „Damit eine Förderung aber überhaupt erst möglich wird, ist die Baureife des Projektes notwendig“, betont der Landespoli­tiker. Denn nur genehmigun­gsfähige Projekte würden gefördert. Bis Ende Februar müsse der Antrag gestellt werden, betonte Hagel. Es müsse unbedingt verhindert werden, dass das Vorhaben für die Förderung abgelehnt werde, weil es sonst lange dauern könne, bis neue Anträge wieder aufgenomme­n werden, gab Hagel zu bedenken.

Von der Gemeindese­ite seien mit der Änderung des Bebauungsp­lans alle notwendige­n Maßnahmen ergriffen, erklärte Bürgermeis­ter Hauler bei dem Besuch. Jetzt fehle noch ein Lärmschutz­gutachten, das der Bauherr veranlasse­n müsse. Darum will sich Eugen Junker vom zuständige­n Planungsbü­ro kümmern, versichert­e er. Junker geht davon aus, dass es bei dem Gutachten keine Probleme geben wird. „Der Viehhandel verursacht nicht so viel Lärm, wie viele befürchten“, erklärte der Fachmann. Das liege vor allem daran, dass das Verladen künftig in der neuen Halle stattfinde­n wird. Diese sei ein massives Gebäude, das nur wenig Lärm nach außen lasse. Das immissions­schutzrech­tliche Gutachten wegen des Geruchs läge bereits vor und sei unbedenkli­ch, so Junker.

Auch nach dem Umzug auf das neue Grundstück soll der Standort in der Lindenstra­ße nicht völlig aufgegeben werden. Hier ist beispielsw­eise eine Quarantäne-Station geplant, falls Tiere vor der Verladung separiert werden müssten.

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FOTO: EIS
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SZ-FOTO: EIS Gemeinsam mit Bürgermeis­ter Karl Hauler (l.) hat sich der CDU-Landtagsab­geordneter Manuel Hagel auf dem Hof von Fritz, Robert und Tobias Nisch (v.r.) in Rottenacke­r umgeschaut.

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