Gesellenlossprechung in der Urspringschule
Lukas Holtmann, Jonas Schittig und Cornelius Presthofer schließen erfolgreich ihre Ausbildung ab
SCHELKLINGEN (sz) - Seit 1986 bietet die Urspringschule die handwerkliche parallel zur gymnasialen Ausbildung an. Mit der bestandenen Gesellenprüfung erlangen die Mädchen und Jungen eine Doppelqualifikation. Drei Werkstätten bieten diese Option an: Schreinerei, Schneiderei und Feinwerkmechanik. Die Lehrzeit endet traditionell mit der sogenannten Lossprechung, dem feierlichen Abschluss der Ausbildungszeit eines Auszubildenden in einem Handwerksberuf. Den Auszubildenden werden dabei nach erfolgreicher Prüfung die Gesellenbriefe übergeben.
Für Freitag, 23. Februar, lädt die Urspringschule zur Lossprechung ihrer Gesellen Lukas Holtmann (Schreiner) sowie Jonas Schittig und Cornelius Presthofer (beide Feinwerkmechanik) in die Neue Schule ein. Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr. Die Segensworte wird Schulpfarrer Siegfried Fischer sprechen. Der Lossprechung als Gäste beiwohnen werden unter anderen der ehemalige Landrat Heinz Seiffert und Schelklingens Bürgermeister Ulrich Ruckh.
Ihren Ursprung hat die Lossprechung in der Freisprechung der Lehrlinge in den spätmittelalterlichen Handwerkerzünften. Dabei wurde der Handwerkslehrling von seinem Meister losgesprochen, schied aus dessen Familienverband aus und wechselte in ein reines Lohnverhältnis zur Werkstatt über. Zugleich wurde er in das Gesellenbuch seiner Zunft eingetragen, das in der Zunfttruhe verwahrt wurde. Die Eintragung erfolgte häufig in einer zeremoniellen Weise mit Freisageformel und Eid. Das folgende Mahl musste der frisch gebackene Geselle bezahlen, bevor er schließlich in die Runde der anderen Gesellen aufgenommen wurde.