Bundespräses betont Bedeutung der Basis
Josef Holtkotte hat die Laupheimer Kolpingsfamilie besucht
●
LAUPHEIM - Der Wintereinbruch und die Grippewelle haben vermutlich einen besseren Besuch des Begegnungsund Kennenlernabends der Kolpingsfamilie Laupheim am Samstag verhindert. Wer trotzdem gekommen war, erlebte einen unterhaltenden Abend, der geprägt war durch das persönliche Gespräch mit dem aus Köln angereisten KolpingBundespräses Josef Holtkotte.
Die Laupheimer Vorsitzende Lucia Schwarz hieß den Repräsentanten des Deutschen Kolpingwerks im Kolpinghaus willkommen, ebenso Pfarrer Alexander Hermann. Die Begrüßungsworte wurden unterstrichen durch den Kolpingchor, der dem Ehrengast mit dem Lied „Wir wandern heut ins Schwabenland“die Vielzahl an Schönheiten und Sehenswürdigkeiten im Ländle zu Gemüte führte. Mit drei weiteren Liedern erfreuten die Sänger den Bundespräses und die Besucher. Holtkotte war sehr erfreut von den hervorragend dargebotenen Liedvorträgen.
Der Besuch einer Kolpingfamilie beziehungsweise eines Verbandes – am Sonntag reiste er nach Bad Schussenried zum Besinnungstag des Kolpingbezirks Biberach weiter – sei für ihn sehr wichtig, weil man an der Basis die positiven, aber auch schwierigen Trends, mit denen nicht nur die Kolping-Vereine heute zu kämpfen haben, besser beurteilen könne.
Dann ließ Josef Holtkotte sein Leben Revue passieren: Geboren im Ruhrgebiet in Castrop-Rauxel, war er als Priester acht Jahre in einer Gemeinde in Bielefeld tätig, die nur aus 13 Prozent Katholiken bestand. Zudem war er dort auch beliebter Studentenpfarrer, auch wenn fast alle Studenten „mit Gott und der Kirche nichts am Hut hatten“, aber sich sehr gerne mit dem weltoffenen Priester austauschten, speziell auch die evangelischen Mitchristen. Dann wurde er Präses der Diözese Paderborn, denn „Kolping war immer mein Wegbegleiter“.
Der Bundespräses sei ein Wahlamt; einstimmig sei er 2013 in diesem Amt gewählt und 2016 wiedergewählt worden. Der Bundespräses unterstrich die sehr gute Zusammenarbeit mit seinem Bundesgremium wie auch speziell mit den Kurien und Paderborn und Köln. Als Bundespräses müsse man sich auch zusätzlich in anderen Verbänden einbringen ebenso wie in verschiedenen Gremien, beispielsweise im Verband Deutscher Katholiken und im BDKJ, um mit der Jugend gute Kontakte zu pflegen. Wichtig sei ihm auch die Zusammenarbeit mit den Kolpingwerken des Ostblocks, die nach der Wende „neu aufblühten“. Zudem bekleidet er das Amt des Europa-Präses.
Ganz wichtig sei für ihn, dass er und seine Mitarbeiter im deutschen Kolpingwerk immer ein offenes Ohr für die Arbeit an der Basis haben und die generationenübergreifende Zusammenarbeit richtig einzuordnen wissen. Einen guten Draht habe man auch zu den Kolping-Mitgliedern im Deutschen Bundestag.
Abschließend sprach Bundespräses Josef Holtkotte den Wunsch aus, dass die Erneuerungsaktion des Kolpingwerkes unter dem Motto „Kolping upgrade – unser Weg in die Zukunft“neue Wege in der Verbandsarbeit aufzeigen werden, bei dem jedes Mitglied aufgerufen sei, diese neuen Wege mitzubearbeiten und mitzugehen. Außerdem freue ihn, dass die pastorale Leitung in den Kolping-Gemeinschaften immer mehr Anklang findet.
Mit den Kolping-Worten „Es ist immer gut, wenn man etwas aus Überzeugung tut“, beschloss der Bundespräses seine Ausführungen.