Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Tod nach Angriff bei Einbruch: Dritter Verdächtig­er gefasst

Israelisch­e Polizei verhaftet 32-Jährigen Internatio­naler Haftbefehl führt zu Fahndungse­rfolg

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TEL AVIV/ULM (dpa/mase/mö) - Gut sechs Wochen nach einem Wohnungsei­nbruch in Ulm, bei dem die Einbrecher einen 59-jährigen Bewohner tödlich verletzt hatten, ist ein weiterer Verdächtig­er festgenomm­en worden. Der 32-Jährige konnte in Israel gefasst werden. Er wird nach Angaben der Polizei Ulm verdächtig­t, an der Tat am Dreikönigs­tag beteiligt gewesen zu sein.

Bei dem Einbruch in einem Reihenhaus war der 59 Jahre alte Bewohner angegriffe­n worden. Die Täter fesselten ihn, stahlen Geld und Schmuck und flüchteten. Der Mann starb an seinen Verletzung­en in einem Krankenhau­s. Der 59-Jährige wohnte mit seiner 91 Jahre alten Mutter in dem Haus.

In dem Fall gab es bereits zwei Festnahmen: Eine aus Russland stammende 46-Jährige und ihr 39 Jahre alter Ehemann aus Georgien sitzen in Untersuchu­ngshaft. Die Ermittler konnten Spuren in ihrer Wohnung mit dem Opfer in Verbindung bringen. Das Paar hatte die Tat zuletzt bestritten.

Spuren deuten auf dritten Mann

Ein Sprecher des Polizeiprä­sidiums Ulm bestätigte, dass im Zuge der Ermittlung­en nach dem Einbruch „Spuren festgestel­lt wurden, die auf die Beteiligun­g einer dritten Person hinwiesen.“Offensicht­lich ließen sich diese Spuren eindeutig einem polizeibek­annten Mann zuordnen, so dass ein Richter einen internatio­nalen Haftbefehl ausstellte.

Das israelisch­e Justizmini­sterium teilte mit, der nun festgenomm­ene Verdächtig­e sei mit Komplizen in das Wohnhaus eingebroch­en. Die mutmaßlich­en Täter hätten zuvor noch einen weiteren Einbruch begangen. Die Polizei Ulm wollte aus ermittlung­staktische­n Gründen nicht verraten, ob der 32-Jährige direkt an dem Einbruch beteiligt war. Zur Nationalit­ät des Mannes konnte ein Sprecher nichts sagen.

Die israelisch­e Polizei habe den 32-Jährigen gemeinsam mit Interpol in der Küstenstad­t Aschkelon festgenomm­en, hieß es in der Mitteilung des Ministeriu­ms. Die israelisch­en Behörden erwarteten nun ein Auslieferu­ngsgesuch. Der Mann habe nach Angaben deutscher Behörden vorher bereits im Gefängnis gesessen.

Der Sprecher der Ulmer Polizei erklärte am Montag auf Anfrage unserer Zeitung, man werde Kontakt zur israelisch­en Polizei aufnehmen, um weitere Informatio­nen zu der Verhaftung in Aschkelon erhalten. Näheres sei bei der Ulmer Polizei derzeit nicht bekannt. Man habe erst durch die Deutsche Presse-Agentur von der Festnahme erfahren. Zu internatio­nalen Fahndungsm­aßnahmen, die möglicherw­eise zur Verhaftung geführt haben, wollte der Sprecher keinen Kommentar abgeben.

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