Land zeichnet Kreis für Klima-Arbeit aus
Radwegekonzeption, E-Mobilität und mehr Busverkehr führen zu European Energy Award
ULM (sz) - Der Alb-Donau-Kreis ist zum zweiten Mal nach 2014 mit dem European Energy Award (EEA) als klimafreundliche Kommune ausgezeichnet worden. Landrat Heiner Scheffold nahm das Zertifikat bei einer Veranstaltung im Stadthaus in Ulm am Montag aus den Händen des baden-württembergischen Umweltministers Franz Untersteller entgegen.
Das externe Re-Audit, dem der Landkreis sich gestellt hatte, ergab eine Steigerung um über zehn Prozentpunkte auf 66,8 Prozent (2014: 56,5 Prozentpunkte).
Landrat Heiner Scheffold hob hervor: „Ein Ansporn weiterzumachen war schon die Zertifizierung 2014. Der Kreistag und die Verantwortlichen in der Kreisverwaltung brachten das Energiepolitische Arbeitsprogramm voran – und können nun auf eine erfolgreiche Rezertifizierung des Alb-Donau-Kreises blicken. Die Steigerung auf über 66 Prozent ist für uns ein Antrieb für weitere energiebewusste Aktivitäten in der Zukunft.“
Auf der Veranstaltung im Stadthaus Ulm sprach Landrat Scheffold vor allem die Aktivitäten auf dem Gebiet der Mobilität an. Dazu gehört der kräftige Einstieg in die E-Mobilität im Dienstwagenpool. „In Kürze fährt ein Drittel unseres allgemeinen Dienstwagenpools elektrisch“, sagte Scheffold. Aber auch der Nahverkehrsplan zur Weiterentwicklung des ÖPNV in der Fläche und der Einstieg in den E-Bike-Tourismus durch Ausweisung der ersten drei E-BikeTouren im Landkreis zählen zu den Aktivitäten auf diesem Gebiet.
Der neue Nahverkehrsplan habe bislang zu rund zehn Prozent mehr Fahrleistungen im Busverkehr im Landkreis geführt. Der Nahverkehrsplan habe überdies Vorgaben gemacht für Attraktivitätssteigerungen, so bei den Fahrgastinformationssystemen, beim Einsatz ökologischerer Fahrzeuge und für Barrierefreiheit. „Wir werden verstärkt einsteigen in flexible Bedienformen, in Zusammenarbeit mit den Gemeinden“, erklärte Landrat Scheffold bei der Zertifikatsverleihung zum European Energy Award.
Er verwies auch auf die neue Radwegekonzeption des Alb-DonauKreises, in der auch auf den E-BikeTagesverkehr gesetzt werde, etwa mit Blick auf Pendler. 2018 sollen im Kreisgebiet weitere E-Bike-Ladestationen entstehen.
Bei Neubauten, wie beispielsweise für die Erweiterung der Magdalena-Neff-Schule in Ehingen sei das Energiebewusstsein beim Bau und der Energieversorgung selbstverständlich.
Die Versorgung der kreiseigenen Gebäude mit regenerativer Energie, ein nachhaltiges Beschaffungswesen für die Dienstleistungsbereiche der Kreisverwaltung, der Einsatz von energiesparenden „Thin Clients“im EDV-Bereich und die Förderung eines naturnahen Tourismus seien weitere Themenbeispiele.
Öffentlichkeitswirksam wurde 2014 beim vielbesuchten Energietag im Müllheizkraftwerk Ulm-Donautal die Kohlendioxid-sparende Produktion von Fernwärme und Strom aus Müll gezeigt. 2017 ging es beim Energietag auf dem Forststützpunkt Mochental um den heimischen Rohstoff Holz – ein umweltfreundliches „Kraftpaket“in der Energieversorgung, als Baumaterial oder in seiner Funktion für energetische Sanierungen.
Landtagsabgeordnete freuen sich über Auszeichnung
Der grüne Landtagsabgeordnete Jürgen Filius gratulierte: „Ich freue mich, dass unsere Region mit der Stadt Ulm und dem Alb-DonauKreis gleich zwei Mal mit dem European Energy Award ausgezeichnet wird. Gerade das Engagement vor Ort ist enorm wichtig, um den Klimaschutz voranzubringen. Die Städte und Gemeinden sind für uns unentbehrliche Verbündete bei der Umsetzung unserer ambitionierten energie- und klimaschutzpolitischen Ziele im Land.“
Auch der Ehinger CDU-Landtagsabgeordnete Manuel Hagel freute sich über die Auszeichnung: „Ich freue mich sehr, dass der Alb-DonauKreis nun bereits zum zweiten Mal mit dem European Energy Award ausgezeichnet wurde. Das zeigt deutlich, dass die Verantwortlichen vor Ort mit ihrem gut durchdachten Energiepolitischen Arbeitsprogramm zum Klimaschutz beitragen. Die Maßnahmen vor Ort zeigen Wirkung und sind Antrieb für ein energiebewusstes Handeln – auch in Zukunft.“