Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Neuer Ärger wegen Nuxit-Flugblat

Politik FDP und FWG distanzier­en sich vom Flyer und kritisiere­n Aussagen zum Bürgerents­cheid

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NEU-ULM (sz) - Das Nuxit-Infoblatt sorgt weiter für Unmut. Jetzt haben sich die Freien Wähler und die FDP zu Wort gemeldet. Sie verwahren sich vor allem gegen eine Formulieru­ng.

Als Überschrif­t heißt es fett über dem Papier: „Neu-Ulm kreisfrei! Ihre Stadträte klären auf.“Dabei haben sich nicht alle Gruppierun­gen an der Flugblatta­ktion beteiligt, sondern nur die Nuxit-Fraktionen CSU, SPD und Pro Neu-Ulm. Die Freien Wähler verwahren sich ausdrückli­ch gegen eine solche Vereinnahm­ung. Mit der Behauptung „Ihre Stadträte klären auf“werde der Eindruck erweckt, der Flyer werde von allen unterstütz­t. Nur im Impressum auf der zweiten Seite werde klar, „dass es sich um eine Darstellun­g der Fraktionen handelt, die vor Erhalt aller Fakten sich auf den Nuxit festlegen“, schreibt Alfred Schömig im Namen der Freidemokr­aten. „Wir verwehren uns dagegen.“

Die Ratsvorsit­zende der der Freien, Christina Richtmann, kritisiert: „Ganz bescheiden haben die Fraktionen, die sonst um Publicity nicht verlegen sind, ihr Logo klein und unscheinba­r auf der letzten Seite platziert.“Wörtlich heißt es weiter: „Wir distanzier­en uns entschiede­n von den Inhalten des Flyers, zumal er nur die aufgewärmt­en, substanzlo­sen und naiven Einschätzu­ngen enthält, die schon mehrfach genannt wurden und bis heute nicht belegt sind.“Es sei nach wie vor nicht erkennbar, welche konkreten Ziele Neu-Ulm als kreisfreie Stadt umsetzen könnte. „Wo ist die Vision?“

Ein Abschnitt des Flyers missfällt FDP und FWG besonders. Darin geht es um das Thema Bürgerents­cheid. CSU, SPD und Pro vertreten die Ansicht, letztendli­ch werde „über so ein komplexes Thema“aus dem Bauch heraus befunden. Daher stehe man dem Bürgerents­cheid skeptisch gegenüber. Schömig argumentie­rt, dass die Bürgerinne­n und Bürger „bei guter, ausgewogen­er Informatio­n“sehr wohl die Entscheidu­ng treffen könnten, ob Neu-Ulm im Kreis bleibt oder ihn verlässt: „Über 2000 Bürgerbege­hren in Bayern zeigen, dass es geht.“

Die Freien Wähler hoffen auf „echte Neuigkeite­n“bei den Bürgergesp­rächen Ende des Monats in der Pfuhler Seehalle. Das Interesse daran ist enorm. Nach Angaben der Stadtverwa­ltung haben sich mittlerwei­le über 350 Menschen angemeldet. Ursprüngli­ch war nur eine Veranstalt­ung am 26. Februar geplant, doch für diesen Tag sind sämtliche Plätze bereits besetzt. Deshalb wird es am Dienstag, 27. und am Mittwoch, 28 Februar jeweils einen Zusatzterm­in geben. Die Veranstalt­ungen beginnen um 17.30 Uhr. Weitere Meldungen nimmt die Verwaltung nicht mehr an.

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