Ulm erinnert zum 75. Todestag an die Geschwister Scholl
Mit Gottesdiensten und weiteren Veranstaltungen hat die Stadt Ulm am Donnerstag an die Zivilcourage der beiden NS-Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl erinnert. So verteilten Schüler des Hans und Sophie Scholl-Gymnasiums in Ulm am Donnerstag – dem 75. Todestag der beiden – weiße Papier-Rosen. Diese hatten die Jugendlichen mit Zitaten der Geschwister versehen – etwa mit dem Satz: „Der Krieg lässt nicht zu, dass der Mensch als Mensch sein Leben beendet.“(Bild oben und unten links, unten Mitte.) - Am Nachmittag legte die Ulmer Bürgermeisterin Iris Mann einen Kranz an der Gedenkstätte auf dem Münsterplatz nieder. Mann erinnerte daran, dass Deutschland heute ein freiheitlicher Staat sei: „Freiheit bedeutet aber auch Verantwortung.“Etwa 200 Ulmer Bürger nahmen an der Veranstaltung teil, einige von ihnen legten an der Gedenkstätte weiße Rosen nieder. (Bild unten rechts). - Kollegiaten des Aicher-Scholl-Kollegs führten im Stadthaus eine Tanz-Perfomance auf und mahnten ebenfalls zu Zivilcourage (Bild oben rechts). - Die Geschwister Scholl gelten als Köpfe der christlich motivierten Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, die in München mit Flugblättern gegen das HitlerRegime protestierte. Sie wurden am 22. Februar 1943 von den Nationalsozialisten hingerichtet. Im Ulmer Stadthaus erinnern Büsten an das Geschwisterpaar. (Bild oben Mitte). - Hans und Sophie Scholl sowie ihre Mitstreiter hätten bezeugt, dass es auch ein anderes Deutschland inmitten der schlimmsten Barbarei gegeben habe, sagte der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU). „Und sie haben gezeigt, dass Freiheit nie zum „Nulltarif“zu haben ist – auch wenn der Preis dafür heute bei Weitem nicht so hoch ist, wie der, den die Mitglieder der Weißen Rose gezahlt haben.“- Junge Menschen sollten sich nach Ansicht der Vorsitzenden der „Weiße-Rose“-Stiftung, Hildegard Kronawitter, ein Beispiel an den Geschwistern Scholl nehmen. „Sich aufzulehnen, wenn Unrecht geschieht. Zivilcourage, Handeln nach eigenem Gewissen, gegen Unrecht und Rassismus anzutreten — hierin sind die Geschwister Scholl, ist die „Weiße Rose“ein bleibendes Vorbild“, sagte sie in München.