Abschied nach fünf Jahren
Fußball: Trainer da Silva und Abteilungsleiter Ilsanker hören beim TSV Erbach auf
ERBACH (aw) - Die Fußballer des TSV Erbach stehen vor einem Umbruch: Trainer Rafael da Silva wird zum Saisonende beim TSV ebenso nach fünf Jahren aufhören wie Abteilungsleiter Steffen Ilsanker. Wer ihnen nachfolgt, ist noch offen. Derzeit bereiten sich die Erbacher auf die Rückrunde der Bezirksliga Donau/ Iller vor – das Ziel ist unverändert der Verbleib im Bezirksoberhaus.
Vor fünf Jahren hatte Ilsanker die Leitung der Fußballabteilung des TSV Erbach übernommen, kurz darauf wurde Rafael da Silva Trainer. „Ihn zu verpflichten, war meine erste Amtshandlung“, sagt Ilsanker. Sportliche Erfolge stellten sich unter dem Duo Ilsanker/da Silva trotz der finanziell begrenzten Möglichkeiten in Erbach ein. Höhepunkt war die Meisterschaft in der Kreisliga A2 in der Saison 2014/15 und der Aufstieg in die Bezirksliga, der Erbach bis heute angehört. Auch in der laufenden Runde, die am 4. März fortgesetzt wird, „müssten wir den Klassenerhalt schaffen“, so Ilsanker. Derzeit ist der TSV Tabellenneunter mit neun Punkten Vorsprung auf den Relegationsund den ersten Abstiegsplatz.
Der 31-jährige Abteilungsleiter beschreibt sich als „Mann für alles“bei den TSV-Fußballern, der bis hin zum Stadionheft viel geschultert habe. Dabei erhielt er Unterstützung von Rafael da Silva, der in Erbach mehr war als nur Trainer und nach Ilsankers Worten „viel mitorganisiert hat“. In wenigen Monaten hören beide auf beim TSV Erbach. „Fünf Jahre sind eine lange Zeit“, sagt Ilsanker, der künftig sein Privatleben wieder mehr in den Vordergrund stellen will. Berufliche Gründe hätten ebenfalls zu der Entscheidung geführt wie auch das Gefühl mangelnder Anerkennung seines Engagements beim TSV. Vom Vorstand fehle ihm ein wenig „die Wertschätzung für ehrenamtliche Tätigkeit. Da kommt zu wenig zurück“, so Ilsanker.
Mit dem Abschied des Abteilungsleiters sieht auch Trainer Rafael da Silva den Punkt gekommen, sich neu zu orientieren. „Wir wollen den Weg frei machen für neue Ideen und Impulse“, sagt da Silva, der sein letztes Jahr in Erbach mit dem Verbleib in der Bezirksliga abschließen will. Wohin es den 35-Jährigen als Trainer im Sommer verschlägt, ist ungeklärt. Konkrete Anfragen habe es noch nicht gegeben, sagt da Silva, für den auch eine Trainer-Pause vorstellbar ist.
Stimmungsumschwung
Noch aber steht Rafael da Silva beim TSV Erbach in der Verantwortung und mit der Mannschaft will er auch im dritten Jahr in Folge in der Bezirksliga nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Derzeit bereitet sich der TSV intensiv auf die weitere Runde und das erste Punktspiel am 4. März gegen Asselfingen vor. Abgehakt sind die Misserfolge und Missstimmungen gegen Ende der Vorrunde, die den Trainer fast dazu gebracht hätten, den Bettel hinzuwerfen. „Die Pause bis zum Vorbereitungsstart hat nicht schlecht getan und hat jedem geholfen, wieder runterzukommen“, sagt da Silva, der in den vergangenen Wochen viel mit seinen Spielern gesprochen hat. Die teaminternen Querelen scheinen ausgeräumt. „Zurzeit kann ich nicht klagen, die Stimmung ist gut, alle ziehen mit.“
Zufrieden mit den Testspielen
Mit den Leistungen in den bisherigen Testspielen gegen Wiblingen (5:2), Ochsenhausen (0:1) und Grimmelfingen (3:0) ist da Silva ebenfalls zufrieden. „Das war ganz ansehnlich. Wir müssen als Mannschaft auftreten und das haben wir gut gemacht.“Verletzungssorgen hat der Trainer derzeit auch nicht, somit sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Rückrunde und das Erreichen des Saisonziels gegeben.
Wer nach der Saison 2017/18 die Verantwortung beim TSV Erbach übernimmt, steht noch nicht fest. Steffen Ilsanker, der noch bis zur Hauptversammlung der Fußballer im Frühjahr der Abteilung vorstehen wird, hat mit der Trainersuche begonnen. „Aber wir stehen noch relativ am Anfang“, so Ilsanker, der ein bestelltes Feld hinterlassen und mit der frühzeitigen Weichenstellung auch dafür sorgen soll, dass der angekündigte Abschied des Duos Ilsanker/da Silva kein größeres Loch reißt. „Dadurch, dass gleich zwei aufhören, die die Abteilung geprägt haben, besteht die Gefahr, dass auch von der Mannschaft was wegbricht“, sagt Ilsanker. „Deshalb will ich einen guten Trainer verpflichten.“