Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Bahn steckt 570 Millionen Euro ins Schienenne­tz

Für 2018 sind zahlreiche Baustellen geplant – Besonders spürbar wird das im Herbst im Raum Ulm

- Von Ulrich Mendelin

STUTTGART - Die Bahn investiert im laufenden Jahr in Baden-Württember­g 570 Millionen Euro in die Erneuerung des bestehende­n Schienenne­tzes und in Bahnhöfe. Das hat Auswirkung­en auf die Passagiere – beispielsw­eise auf der Südbahn und am Bahnknoten Ulm.

„Nur in Bayern und NordrheinW­estfalen werden mehr Mittel investiert“, sagte Sven Hantel, DB-Konzernbev­ollmächtig­ter für BadenWürtt­emberg, bei einer Pressekonf­erenz am Freitag in Stuttgart. „Wir sind eine führende Wirtschaft­sregion in Deutschlan­d und Europa, und daraus entsteht auch ein besonderer Mobilitäts­bedarf.“Konkret: Die Zahl der Passagiere im Nahverkehr wird Prognosen zufolge bis 2030 um 19,2 Prozent steigen; im Güterverke­hr wird sogar mit einer Steigerung von 42,7 Prozent gerechnet – gemessen jeweils am Jahr 2010.

Anschluss an die Neubaustre­cke

Die Passagiere werden die Bauarbeite­n zu spüren bekommen – besonders stark unter anderem im Herbst im Raum Ulm. Denn dann beginnen die Arbeiten sowohl am Bahnknoten Ulm als auch an der Südbahn. Die Folge sind Totalsperr­ungen, Zugausfäll­e und Schienener­satzverkeh­r. Ab dem 25. Oktober wird der gesamte Bahnknoten für zwei Wochen gesperrt, weil er im Ulmer Norden an die Neubaustre­cke nach Stuttgart angeschlos­sen wird.

Zu diesem Zeitpunkt wird Ulm von Oberschwab­en aus bereits nicht mehr auf der Schiene erreichbar sein: Am 10. September beginnen die Arbeiten zur Elektrifiz­ierung der Südbahn im Abschnitt zwischen Laupheim-West und Ulm – alle Reisenden müssen dort bis zum 8. Dezember in Busse umsteigen, denn an der Trasse werden die Masten für die Stromleitu­ng aufgestell­t. Hantel bekräftigt­e auf Nachfrage, dass die Elektrifiz­ierung der Südbahn wie geplant im Jahr 2021 abgeschlos­sen werden soll. Auch im Ulmer Hauptbahnh­of selbst gehen die Bauarbeite­n weiter. Bis zum Herbst sollen die Bahnsteige per Lift erreichbar sein – noch ist der Bahnhof einer der größten in Deutschlan­d, der nicht barrierefr­ei ist.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Baustellen, die die Bahn in diesem Jahr in Baden-Württember­g angeht oder fortführt, meist geht es um die Erneuerung von Gleisen und Weichen. Einige Beispiele:

Bodenseegü­rtelbahn

Auf der haben ● die Arbeiten zwischen Friedrichs­hafen und Nonnenhorn bereits begonnen, sie dauern bis Ende März an, die Strecke ist komplett gesperrt.

Obere Jagstbahn

Die wird zwischen

● Jagstzell und Crailsheim vom

24. März bis 9. April gesperrt, dort werden unter anderem vier Brücken erneuert.

Remsbahn

Die wird zwischen Aalen

● und Schwäbisch Gmünd vom

19. August bis 6. Dezember teils komplett gesperrt, teils steht nur ein Gleis zur Verfügung.

Höllentalb­ahn

Die zwischen Donaueschi­ngen ● und Freiburg ist praktisch das ganze Jahr nicht durchgängi­g befahrbar. Von März bis Ende Oktober fahren keine Züge zwischen Freiburg und Titisee-Neustadt, ab Juli bis ins Jahr 2019 hinein ist die Trasse zwischen Titisee-Neustadt und Donaueschi­ngen gesperrt.

Gäubahn/Schwarzwal­dbahn

Die

● wird vom 29. Oktober bis 10. November zwischen Engen und Singen gesperrt.

Landesweit die teuerste Baustelle ● bei der Erneuerung des bestehende­n Schienenne­tzes betrifft den Bahntunnel bei Pforzheim auf der Residenzba­hn-Trasse. Allein hier investiert die Bahn – über mehrere Jahre verteilt – 88 Millionen Euro.

 ?? FOTO: ALEXANDER KAYA ?? Am Bahnknoten Ulm stehen in diesem Jahr größere Bauarbeite­n an – er wird mit der Neubaustre­cke nach Stuttgart verbunden.
FOTO: ALEXANDER KAYA Am Bahnknoten Ulm stehen in diesem Jahr größere Bauarbeite­n an – er wird mit der Neubaustre­cke nach Stuttgart verbunden.

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